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HAPPY END!

15. Februar 2023

Im Januar 2013 erhielten wir einen Anruf vom neuen Halter eines ehemaligen Nothundes (dem Mastino Napoletano Paco), der sich wünschte, dass sein Großer hier einen „Vermittelt“-Thread mit neuen Fotos erhalten würde. Er wollte damit anderen Interessenten für ältere Großhunde Mut machen und zeigen, wie gut sich auch solche Hunde in neue Familien einfügen.

Da wir diese Idee ganz toll finden und uns immer über (bestenfalls positive) Rückmeldung aus dem neuen Zuhause freuen, haben wir daher diese Rubrik eingerichtet. Wer mag, darf uns also gerne Fotos und Berichte schicken!

 

HAPPY END! Cane Corso Muffin

15. Februar 2023

Muffin

Cane Corso, unkastrierter Rüde, ca. 65 cm groß, ca. 48 kg schwer, 2 ¾ Jahre alt.
Herkunft: Tierheim Mainz

Muffin hatte leider keinen guten Start ins Leben. Ursprünglich stammt er aus Italien, wo er von einem Vermehrer im Keller gehalten und im Alter von 5 Monaten an ein Paar verkauft wurde, das jedoch mit einem so depriviert aufgezogenen Junghund überfordert war und ihn bereits nach kurzer Zeit weitergab. Doch auch dieser Platz war nicht von Dauer und man gab ihn im April 2021 im Tierheim ab.

Muffin war ein teilweise recht unsicherer, aber sehr menschenbezogener Rüde, der rassetypisch erstmal skeptisch war, sich aber prinzipiell freundlich und aufgeschlossen zeigte. Altersentsprechend teste er aus, was er durfte und was nicht. Er zeigte sich also öfter mal von seiner sturen und „aufmüpfigen“ Seite. 😉

Im vorherigen Zuhause war es wiederholt zu Übersprungshandlungen gekommen, wenn Muffin sich wegen anderer Hunde aufgeregt hatte oder ihm Situationen unheimlich waren.

Muffin war sicher kein einfacher Hund, aber was erwartet man bei einem Hund, der die ersten 6 Monate seines Lebens keinerlei Sozialisierung erfahren hat? Trotzdem hatte er so viel zu bieten:

– er ging draußen jedem Stress aus dem Weg
– er beherrschte den Grundgehorsam sowie zahlreiche Tricks
– wenn er sich sicher fühlte, konnte er ein richtiger Quatschkopf sein
– er arbeitete wirklich gerne MIT seinen Menschen
– er konnte Frust mittlerweile wirklich gut aushalten

Mitte November 2022 war es dann soweit: Muffin durfte in sein neues Zuhause umziehen. 🙂

Netterweise hat uns Muffins Gassigängerin, die weiterhin in engem Kontakt mit seinem neuen Herrchen steht, folgenden Text sowie ein paar Fotos weitergeleitet. Ganz herzlichen Dank dafür!

Muffins Herrchen schreibt:

Liebe Molosser-Vermittlungshilfe,

durch eure Internetseite wurde ich auf Muffin aufmerksam, der sich zu diesem Zeitpunkt seit 1 1/2 Jahren im Mainzer Tierheim befand. Ich mochte besonders die ausführliche Beschreibung seiner Geschichte und seines Charakters und so setzte ich mich mit dem Tierheim in Verbindung. Nach einem ersten – positiv verlaufenen – „Beschnuppern“ , entschied ich mich, noch einmal für einige Tage nach Mainz zu reisen, um ihn besser kennenzulernen. Ich verbrachte einige Tage mit Muffin und seiner Ausführerin. Schnell war allen Beteiligten klar, dass ich Muffin das passende Zuhause bieten kann und so zog Muffin am 5. Tag bei mir ein.

Muffin ist einfach nur klasse! Er hat sich hier schnell eingelebt und darf sich schon nach kurzer Zeit, frei in der Wohnung bewegen. Natürlich führen wir die ein oder andere Diskussion und er hinterfragt auch mal ein paar Regeln, aber das macht mir nichts aus. Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse.

Muffin kuschelt gerne und so verbringen wir auch gerne mal Zeit zusammen auf dem Sofa. Draußen ist er in manchen Situationen noch etwas unsicher, aber er hört gut und orientiert sich an mir. Ich freue mich auf unsere weitere Zeit zusammen.

Wir Mädels von der MVH freuen uns riesig, dass gerade ein nicht ganz einfacher Hund aus dem Tierheim dank unserer Vermittlungshilfe ein liebevolles UND kompetentes Zuhause gefunden hat! 🙂

Solche Rückmeldungen machen Mut und zeigen, dass es sich lohnt, auch einem Tierheimhund eine Chance zu geben und mit der nötigen Geduld, Konsequenz und einer gewissen Portion an Arbeit einen tollen Begleiter zu bekommen, der das eigene Leben bereichert.

Dementsprechend freuen wir uns natürlich darauf, Muffins Abenteuer auch weiterhin über Instagram  verfolgen zu dürfen. 😉

 

Pudding

Mops-Mischling, kastrierte Hündin, ca. 30 cm hoch, ca. 8,5 kg schwer, 14 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung (NRW)

Da ihre Menschen berufsbedingt auswandern mussten und die kleine Oma nicht mitnehmen konnten, hatten sie für Pudding dringend ein neues Zuhause gesucht.

Kurznasige Hunde und deren Mischlinge werden nämlich seit 2021 nicht mehr im Flugzeug mitgenommen, ausser sie wiegen unter 8kg und können mit in die Kabine. Damit fiel ein Flug aus, doch auch der Landweg war leider nicht möglich. Da sich bis Mitte Oktober kein passendes Zuhause gefunden hatte, wurde Pudding bei der ehemaligen Nachbarin der Besitzer abgegeben, die sich bis zur Vermittlung um sie kümmerte.

Trotz ihres Alters war Pudding soweit gesund, wenn man davon absah, dass sie altersbedingt nicht mehr ganz so gut hörte, und benötigte keine Medikamente. Sie war relativ hochbeinig und hatte glücklicherweise eine richtige Nase. Die Kleine hatte vor einigen Jahren Krampfanfälle, die durch Stress ausgelöst wurden, aber nicht behandlungsbedürftig waren, da sie nur ein bis zwei Mal pro Jahr auftraten. Puddings letzter Krampfanfall war gut drei Jahre her.

Pudding war zu Menschen sehr freundlich und selbst Kinder ab 6 Jahren waren für sie in Ordnung. Sie war stubenrein, konnte zumindest bis zum Tod ihres großen Hundekumpels gut alleine bleiben, saß gern im Garten und brauchte keine großen Gassirunden mehr. Aufgrund ihres Alters war sie sehr pflegeleicht, da sie sehr viel schlief und döste, sie war aber gleich hellwach, wenn es raus ging oder in der Küche „was los war“. 😉

Das Ömchen war gut leinenführig, ging aber bei Hundebegegnungen gerne mal nach vorne. Mit Rüden hatte sie überhaupt keine Probleme und in ihrer Pflegestelle lebte sie problemlos mit zwei Kleinhündinnen zusammen. Nur Katzen mochte sie überhaupt nicht, auch nicht im Garten.

Pudding war ein sehr ruhiges und ländliches Zuhause gewöhnt. Daher wünschte man sich ein ähnliches Zuhause als Altersruhesitz, gerne als Einzelprinzessin, wo sie mit ihren Menschen auf der Couch sitzen durfte und verwöhnt wurde.

Wie zu erwarten war der Schrei der Empörung vor allem bei Facebook groß, als Puddings Gesuch online ging. Trotzdem gab es nur sehr wenige Anfragen für die niedliche Seniorin bzw. machten mehrere Interessenten dann doch einen Rückzieher, als ihnen klar wurde, dass Mitleid alleine nicht reicht und man sich darauf einstellen musste, sicher eher früher als später wieder von einem lieb gewonnenen Hund verabschieden zu müssen.

Umso mehr haben wir uns daher über ein rasse-erfahrenes Paar gefreut, das Pudding zwar nicht sofort kennenlernen / übernehmen konnte,  weil man auf dem Sprung in den Urlaub war, in den folgenden Wochen aber den Kontakt hielt und zu seinem Wort stand, sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zu adoptieren!

Am 20.11.2022 war es dann soweit: Familie Schäfer samt ihrem äußerst netten Mops-Rüden Kalle holte Pudding, die in Lotte umbenannt wurde, ab und ließ sich auch von ein paar Startschwierigkeiten nicht beirren. Die kleine Oma taute jeden Tag ein bisschen mehr auf und die beiden Möpschen waren innerhalb kürzester Zeit ein Herz und eine Seele.

Lottes neues Herrchen möchte gerne Mut zur Adoption eines Hunde-Oldies machen: 

Lotte hat sich gut eingeführt. Sie ist voll integriert trotz ihrer 14  Jahre. Sie ist bescheiden und dankbar.

Ich würde immer wieder einen älteren Hund nehmen. Ich kann auch Leuten, die ein Tier haben wollen, empfehlen, sich ein älteres Tier zuzulegen: sie sind treu und eine Bereicherung wie unsere Lotte. Wir haben sie schnell ins Herz geschlossen. Das Wichtige sind Geduld und den Tieren alle Zeit zu geben, sich einzubinden in ihr neues Zuhause.

Nochmals vielen Dank an die MVH.“

Pudding/Lotte hatte mir (Grazi von der MVH) so manche schlaflose Nacht bereitet: Ich finde es so schlimm, wenn vor allem Hundesenioren ihr Zuhause verlieren und hatte mir deshalb arge Gedanken gemacht. Wenn ich nicht schon selber 4 Hunde hätte (und mit den Chaoten ausgelastet wäre), hätte ich sie wohl selber übernommen, zumal ich sie schon viele Jahre über ein Forum „kannte“.

Umso glücklicher bin ich nun, sie in so liebevollen und geduldigen Händen zu wissen und wünsche ihr und ihrer neuen Familie noch eine lange und wunderschöne gemeinsame Zeit! 

 

Holly

Bullmastiff-Rottweiler-Mischling, Hündin, *04/2018
Privatabgabe, Abgabe an neue Familie: 30.03.2020

Hier geht es zu Hollys Happy End, Teil 1:
https://molosser-vermittlungshilfe.de/happy-ends/happy-end-bullmastiff-x-rottweiler-holly/

Wir haben im April 2021 eine supernette mail von Holly neuer Familie bekommen, die uns einfach nur glücklich gemacht hat. 🙂

Sie zeigt so deutlich, dass man extrem viel erreichen kann, wenn man mit viel Herzblut, Geduld, der richtigen inneren Einstellung sowie mit vernünftigen Trainingsmethoden in petto einen Second-Hand-Hund übernimmt, der nicht schon „fertig“ ist und aus Sicht des Menschen immer alles richtig macht. Wenn man gemeinsam auch die großen und kleinen Tiefen des (Hunde-)Lebens meistert, wächst man erst so richtig zusammen und wird mit einem vierbeinigem Partner belohnt, der sich bestens in die Familie integriert und ohne den man sich das Leben nicht mehr vorstellen kann!

Das hat Hollys Familie geschrieben: 

Liebes Molosser-Vermittlungsteam,

………..schon 1 ganzes Jahr ist unsere Übernahme von Holly her.
 
Vielleicht erinnert Ihr euch noch an Holly, die Bullmastiff-Rottweiler Hündin, die aus Ihrer Familie raus musste und das so schnell als möglich, da es zwischen den Familienhündinnen schlimme Ressourcen-Beißereien gab.
 
Holly kam nach einem intensiven Kennenlernen zwischen unseren beiden Familien sehr schnell, blitzartig und bestens bei uns an. Holly ist heute eine Traumhündin.

Dem Trauma der Beißereien konnten wir innerhalb des vergangenen Jahres intensiv gegentrainieren. Alles braucht seine Zeit… Holly zeigte sich anfänglich ruhig , nach anfänglichem Auftauen aber dann doch vermehrt sehr offensiv anderen Hunden gegenüber. Es dauerte seine Zeit, bis wir dahinter kamen, dass sie eine unsichere Hündin ist und wir eine maximale gute Beziehung zu ihr aufbauen müssen, ansonsten übernimmt sie die Situationen. Holly braucht absolut verlässliche Partner an ihrer Seite, die ihre Ecken und Kanten kennen. Mit Beziehung ist nicht das Dosenöffnen oder Kuscheln gemeint… nein, es ist und war die Sicherheit gemeint, die sie von uns bekommen musste, um uns die Regelung von allen Situationen zu überlassen.
 
Zudem hatte Holly in allem, was sie tat, ein hohes Engergielevel, dies galt es dann für uns einzuregeln. Also Ruhe, Ruhe, Ruhe…. Keine Kontrollgänge mehr, kein Überwachen mehr, kein ständiges Hinterherlaufen mehr, kein Leinenziehen, kein in-die-Leine-Rrennen , kein Vorlaufen usw. usw. …oh Mann, keine leichte Aufgabe, aber umsetzbar.
 
Holly hat mittlerweile intensiv  gelernt, sie muss hier keine Aufgaben übernehmen, sie muss nicht ständig im Stand-By-Modus sein. Das ist anstrengend, pushte sie nur hoch und sie konnte ihre Impulse nicht gut kontrollieren. Somit hatten wir viele Übersprungshandlungen und kraftvolle Impulsreaktionen. Aufgeben war aber noch nie eine Option für uns. Ich beschäftigte mich mit vielen Trainingsmethoden. Wie es immer so ist: man muss sich aus vielem das Beste für sich und den individuellen Hund raussuchen.
 
Holly wird heute täglich mindestens 30-45 min mit einer mittlerweile äußerst schwierigen Dummysuche (mindestens 6 Stück)  in einem riesigen Waldgebiet beschäftigt (wir haben dies detailliert, Stück für Stück aufgebaut) und sie meistert ihre Aufgabe meisterhaft und ruhig. Sie ist eine ernsthafte, absolut fokussierte Hündin, wenn sie für sich passende Aufgaben bekommt. Wir sind sehr stolz auf sie!


 
Dadurch regulierte sich Hollys Energielevel massiv runter, sie ist kopfmässig absolut gut ausgelastet. Die körperliche Auslastung kommt ebenso nicht zu kurz, sie bekommt täglich ihre kleinen Spaziergänge in ruhigen Gebieten zum Dummytraining dazu und mindestens 1 x pro Woche treffen wir uns mit stattlichen Kerlen und sie darf auch mal nur rumalbern und toben. Sie ist so kaputt danach… herrlich dies zu beobachten!

Hündinnen bleiben mehr oder weniger weiterhin nicht ihre Lieblingsfreundinnen, sie beobachtet ganz genau, sie respektiert Begegnungen auf Entfernung. Beste Freundinnen werden Holly und andere weibliche Wesen auf vier Beinen aber nie. Nicht schlimm….ich als Frau kann dies ein wenig verstehen…. 😉 Wir haben gelernt: welche Alternative bietet uns Holly an, welche Alternative können wir ihr anbieten, wenn der „Feind“ sich nähert. Es klappt super, sie ist eine Hündin, die gefallen will. Sie trifft gerne auch mal eigene Entscheidungen, die aber in so kleinem Spielraum, dass es gut einschätzbar für uns ist. Den Sturkopp wird sie nie ablegen, das ist einfach unser Fräulein Hollynski. 😀

  
 
Holly ruht 2/3 des Tages super im Büro, die Corona-Zeit und das Homeoffice sind perfekt für sie….. und man merkt ihr an: genau das Richtige jeden Tag. Diese stressigen, zwanghaften Gänge… der Hund muss alle 4 Stunden raus und sofort einen langweiligen, großen Spaziergang machen,  haben wir abgeschafft. Das Lösen geht auch wunderbar im Garten, das Gebiet wo sie sich immer am sichersten fühlt. Somit sind andere Hundebegegnungen auch fast kein Thema mehr, zumindest geht es mittlerweile so gut, dass sie nicht mehr eskaliert und sich an uns fest orientiert, egal in welcher Situation.
 
Bei den früheren, vorhergehenden Spaziergängen hier im Dorf war Holly immer absolut gestresst: „Wer war in meinem Gebiet? Was machen die hier alle? usw. usw. usw…. heute ist das kein Vergleich mehr. Wenn wir mal durch unser Dorf wandern mit ihr, dann absolut entspannt und ohne großes Gezerre, einfach entspannt.


 
Ach ja, der Maulkorb ist Geschichte, wir haben ihn noch, aber Holly braucht ihn nicht mehr – das war die Sache mit fremden Gebieten und Übersprungshandlungen anderen Felsnasen gegenüber.  Der Hundepapa ist weiterhin der Meinung, das Hundemädchen braucht in jedem Stockwerk ein mega Bett,  viele farbige Geschirre und Halsbänder…. muss bei Frauen wohl so sein…. 🙂 Holly ist das wohl hündisch egal, Hauptsache mittendrin in der Familie und immer gutes Futter und Training.
 
Wir sind so glücklich, dass wir uns für Holly entschieden haben, eine zauberhafte, lustige, liebevolle Hoolligan-Hündin, sie passt so perfekt zu uns. Dies bestätigt uns tagtäglich, es lohnt sich immer einen Second-Hand-Hund aufzunehmen, mit viel  Geduld, Liebe und der notwendigen, liebevollen Konsequenz, wenn es mal nicht ganz so läuft, ist alles zu meistern.
 
Mit den Vorbesitzern haben wir ebenso noch ab und zu Kontakt, beide Seiten sind zur Ruhe gekommen, für beide Hündinnen die beste Entscheidung aus aller Sicht.
 
Danke aus vollem Herzen von uns an Euch für die tolle Möglichkeit, Holly zu finden und übernehmen zu dürfen.
 
Anbei ein paar kleine Impressionen unseres vergangenen, gemeinsamen Jahres.
 
Liebe Grüße,
die Holly-Familie 

 

American Bully (American Staffordshire Terrier x American Bulldog), kastrierte Hündin, ca. 55 cm groß, 30 kg schwer, 4 ½ Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung (Niedersachsen)

Amys Herrchen liebte sie sehr, aber seitdem er zwei kleine Kinder hatte, war die Zeit für sie arg knapp geworden. Und da er ihr Bestes wollte, entschied er sich schweren Herzens, dass sie in ein anderes Zuhause umziehen sollte, wo man viel Zeit und viel Aufmerksamkeit für sie hatte.

Amy war sehr verschmust und zu allen Menschen freundlich, ob groß oder klein. Allerdings war sie im Überschwang ihrer Gefühle manchmal etwas stürmisch und daher nicht unbedingt kleinkindtauglich. 😉

Bei Hunden war das unterschiedlich. Aufgrund schlechter Erfahrungen war Amy vorsichtig geworden und knurrte fremde Hunde dann schon mal schnell an, um sie so auf Distanz zu halten. Bei richtiger Anleitung und mit etwas Zeit, um zu merken, dass ihr der andere Hund nix Böses wollte, entspannte sie sich wieder…. und wenn dann alles passte, ließ sie sich auch gerne auf ein Spielchen ein!

Katzen mochte Amy, aber nur um ihnen hinterher zu jagen….. 😉

Zwei Monate warteten wir mit sinkendem Herzen vergeblich auf eine passende Anfrage, doch dann meldete sich eine junge Frau. Und was sollen wir sagen?
Amy hätte es nicht besser treffen können!

Ihr neues Frauchen schrieb uns nun Folgendes:

„Nachdem wir schon länger nach einem Zweithund für unseren 13 Jahre alten Rüden Darbo gesucht haben, erreichte uns im September 2020 das Hilfegesuch der Molosser-Vermittlungshilfe.

NOTFALL: AMY, 4 JAHRE, SUCHT NEUES ZUHAUSE

Sowohl optisch als auch der Beschreibung nach passte Amy super zu uns. Nach einem Erstkontakt mit der MVH konnten wir schnell einen Termin zum Kennenlernen vereinbaren. Da Amy nur ca. 35 Autominuten von unserem Wohnort entfernt wohnte und noch bei ihrer alten Familie war, waren zunächst unverbindliche Spaziergänge zum Kennenlernen der beiden Hunde gut möglich.

Die beiden entwickelten vom ersten Tag an große Sympathie füreinander und schnell konnten wir Amy auch mal über ein Wochenende zu uns nehmen. Wir haben die große Kuschlerin schnell ins Herz geschlossen und die Hunde verstanden sich von Anfang an, ganz egal ob beim Essen, beim Spielen oder beim gemeinsamen Mittagsschlaf.

Da beide Hunde (mit Ausnahmen) den ganzen Tag mit auf der Arbeit sind, galt es auch hier zu testen, ob Amy das mit uns meistern würde. Schnell wurde sie in meinem kleinen Handwerksbetrieb zum absoluten Kundenliebling.

 

So nahmen wir Amy schon neun Wochen nach dem ersten Treffen endgültig bei uns auf. Seitdem entwickelt sie sich prächtig und hat in Darbo einen souveränen Gefährten gefunden, an dem sie sich sehr orientiert.

Ihr Jagdtrieb ist nach wie vor ausgeprägt und spricht auf alles an, was sich bewegt. Wir arbeiten täglich daran und sie macht gute Fortschritte.

Ein Besonderes Highlight war für Amy der üppige Schneefall in diesem Jahr. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als die Welt plötzlich weiß war und wir mussten sie ein wenig einbremsen, nicht allen Schnee direkt aufzufressen. 😉

Wir sind sehr glücklich, Amy bei uns zu haben, sie bereichert uns mit ihrer Verschmustheit, ihrem Spieltrieb, ihrer Zuneigung für Darbo und nicht zuletzt belustigt sie uns durch ihre Tollpatschigkeit!“

Und weil wir so viele schöne Fotos bekommen haben, die wir hier auch veröffentlichen dürfen, tun wir das natürlich gerne, da uns bei ihrem Anblick das Herz aufgeht.  Die „früher“ fremden Artgenossen gegenüber recht kritische Amy hat nämlich ganz viele tolle Hundefreunde gewonnen und ist rundum zufrieden mit sich und ihrer neuen Familie.  😀

Wir können euch nicht genug für dieses Traumzuhause danken, das ihr Amy geschenkt habt!

Und zum Abschluss noch mal das Dreamteam Amy & Darbo:

 

Bronco

Boerboel, unkastrierter Rüde, 66 cm groß, 49 kg schwer, fast 2 Jahre alt. 
Herkunft: Privatvermittlung (Niederösterreich)

Broncos Familie hatte ihn erst im Oktober 2019 von seiner Züchterin übernommen, da er von seinem Erstbesitzer nicht mehr gehalten werden konnte. Um so trauriger war es, dass er auch hier nicht bleiben konnte….

Ganz typisch für einen pubertierenden Jungrüden versuchte Bronco auszutesten, wie weit er gehen konnte, und hatte sich hierfür ausgerechnet den 17-jährigen Sohn der Familie ausgesucht, dem die selbstsichere, bestimmte Ausstrahlung im Umgang mit dem Burschen fehlte, so dass dieser ihn nicht für voll nahm, ihn dominierte und immer wieder besprang. Es gab zwar (noch) keine Verletzungen, doch fühlte sich der Teenie der Situation einfach nicht gewachsen, so dass er sich irgendwann nicht mehr traute, mit Bronco alleine zu sein.  So schwer es den Erwachsenen auch fiel, so mussten sie jedoch die Verantwortung übernehmen und daher schweren Herzens ein geeigneteres Zuhause für den Rüden finden.

Da Bronco im Welpen- bzw. Junghundalter anscheinend nicht viel kennenlernen und erleben durfte, fiel es ihm noch schwer, in neuen Umgebungen ruhig und entspannt zu bleiben. Auch die Leinenführigkeit ließ noch zu wünschen übrig. Ein zu Rate gezogener Hundetrainer hat der Familie aber gute Tipps gegeben, mit denen Bronco gute Fortschritte machte.

Im Haus war Bronco sehr verschmust und suchte den Kontakt zu seinen Menschen. Man sollte ihm aber auch seinen eigenen Rückzugsort lassen und ihm die Ruhe geben, die er brauchte. Laut Hundetrainer fehlte ihm einfach noch das nötige Vertrauen zu seinem Menschen. Man musste klare Linien haben und souverän auftreten, dann war der junge Rüde ein sehr angenehmer Mitbewohner. 😉

Fremden gegenüber benahm er sich leider noch recht rüpelhaft und aufdringlich, ohne jedoch aggressiv zu werden. Trotzdem war das bei einem Hund dieser Größe nicht gerade lustig.

Bronco brachte einige gute Eigenschaften mit: er konnte nach Eingewöhnung ein paar Stunden alleine bleiben, war stubenrein, fuhr ohne Probleme im Auto mit und beherrschte die Grundkommandos „sitz“, „platz“, „bleib“, „aus“ sowie „bring“ und“ komm“. Außerdem konnte er Pfötchen geben und auf Kommando den Blickkontakt halten.

Obwohl Bronco rassetypisch wachsam war, war er absolut kein Kläffer und bellte wirklich nur dann, wenn es sein musste.

Es machte viel Spaß, mit dem Jungspund zu trainieren, weil er sehr gelehrig war. Er war zwar nicht besonders verfressen, aber bei Frankfurtern als Trainingsleckerli konnte er nicht widerstehen. 😉 Auch konnte man sich herrlich mit einem Ball oder Tau mit ihm beschäftigen. Allerdings war er kein Frühaufsteher und brauchte seinen „Schönheitsschlaf“… er schlief gerne auch mal bis in die Mittagszeit hinein. 😉

Bronco war prinzipiell mit Hündinnen verträglich , bei Rüden entschied die Sympathie, wobei er keinen Ärger machen wollte, Artgenossen durch seine anfangs aufdringliche und welpenhafte Art und seine Spielaufforderungen aber durchaus mal genervt reagierten. Von Hündinnen akzeptierte er die Korrektur ohne weiteres, bei Rüden konnte er sich durchaus auch mal wehren.

Unter souveräner Führung durch ausschließlich reife und erwachsene Personen im Haushalt konnte Bronco mit Sicherheit zum absoluten Traumhund werden. Er benötigte nur molosser-erfahrene, selbstbewusste Menschen, die ihm zeigten, dass er sich auf sie verlassen konnte!

Und genau die hat Bronco bereits im Juni 2020 gefunden! Er durfte zu einem rasse-erfahrenen Paar nach Bayern ziehen, wo er sich sehr schnell eingelebt hat. Der junge Mann hat sogar in der Nachbarshündin (einem Owtscharka) eine tolle Freundin gefunden: sie ist einen Kopf größer als Bronco und sehr souverän mit ihm. Und er benimmt sich bei ihr vorbildlich. 😉

Kurz und gut: es könnte ihm nicht besser gehen!

Und auch sein neues Herrchen ist glücklich. Sein knappes Fazit:
„Uns geht es blendend, Super-Team! Recht herzlichen Dank noch mal für alles!“

Ansonsten lässt er einfach diese tollen Fotos für sich sprechen:

 

Holly

Bullmastiff-Rottweiler-Mischling, unkastrierte Hündin, 66 cm groß, 40 kg schwer, fast 2 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung

Holly suchte dringend ein neues Zuhause, da sie sich nicht mehr mit der vorhandenen Ersthündin verstand und es immer öfter zu ernsten Auseinandersetzungen kam.

Die Althündin war leider nie mit dem Familienzuwachs glücklich und hatte die jüngere Hündin immer weggeknurrt oder sich abgewandt, wenn Holly freundlich ihre Nähe suchte. Die beiden Hündinnen hatten sich miteinander arrangiert, doch irgendwann ließ sich Holly die Maßregelungen der älteren Hündin (insbesondere wenn Futter im Spiel war) nicht mehr gefallen und reagierte mit Angriff.

Seit 11/2019 kam es immer wieder zu gegenseitigen Attacken, bei denen die ältere Rotti-Hündin kräftemäßig immer unterlag und zuletzt sogar chirurgisch versorgt werden musste. Obwohl sie sich gegen die jüngere und kräftigere Holly nicht behaupten konnte, gab sie nicht auf. Schließlich mussten beide Hündinnen im Haus abwechselnd mit Maulkorb versehen werden und durften auch nur noch abwechselnd in den Garten. Die Gesamtsituation für alle (Zwei- und Vierbeiner) war sehr belastend und die Familie befürchtete immer, dass die Mädels durch eine Unachtsamkeit nochmal aufeinander losgehen konnten….und die Althündin womöglich schwer verletzt werden würde.

Was nun folgte, war eine „Blitzvermittlung“:

Wir hatten Holly gerade online genommen, als sich auch schon eine nette, erfahrene Familie aus der Nähe meldete, so dass schon am folgenden Wochenende ein Kennenlerntermin mitsamt persönlichem Vorbesuch der Halter erfolgte. Alles passte wunderbar und nachdem Holly noch ihre Siebensachen im alten Zuhause abholen durfte, ging es auch schon ins neue Zuhause!

Und da niemand es besser beschreiben kann als die Adoptanten, freuen wir uns sehr über dieses ausführliche und liebevolle Feedback:

Liebes Molosser-Vermittlungsteam,

nachdem wir unseren 14-jährigen  Seelenhund Leynes (7 Jahre bei uns – auch ein Secondhand-Hund)  im Juli 2019 nach einem Rückenmarkinfarkt gehen lassen musste, brach unsere Welt zusammen. 9 Monate voller Traurigkeit, Leere, ohne Hundehaare, ohne feuchte Nase, ohne Löcher im Garten usw.…. einfach alles auf den Kopf gestellt.

Durch einen Zufall entdeckte ich in Facebook den Aufruf für ein hundeerfahrenen Interessenten für die Hündin Holly, die wegen mehrerer Beissvorfälle mit der anderen, älteren Familienhündin jetzt ein neues Rudel suchte. Unser Verstand sagte: „Los, es wird Zeit!“ , das Herz brauchte noch einen Ruck. Die Vorbesitzer-Familie konnte gar nicht anders entscheiden und das war wirklich sehr verantwortungsvoll den Hunden gegenüber, auch wenn das Herz blutete und schmerzte. Für uns stand so oder so zum wiederholten Male fest: wenn ein neuer Hund, dann wieder ein Nothund, der ein neues Zuhause sucht. Nach mehreren Mails und dem Ausfüllen des  Selbstauskunftsbogens der Molosser-Vermittlungshilfe hatten wir sehr schnell Kontakt zu den Vorbesitzern und ebenso ein zeitnahes, gutes, ausführliches Kennenlernen der Vorbesitzer mit Holly in beiden Wohnorten. Schnell stand für uns fest, der Verstand hatte Recht: „Es wird Zeit für ein neues Rudelmitglied.“

Holly – die kleine Rumskugel, die Püppi, unser Lieblingshooligan, die Zimtzicke, die Schmusebacke, die Schnarchmaschine –  alles was Holly ausmacht,  passt wunderbar zu uns. Holly hat sich nun nach 12 Wochen hervorragend in unsere Familie und unser Leben integriert, sie passt einfach perfekt! 😀

Da war ja noch was:

Der Secondhand-Hund mit einigen Sachen in ihrem Gepäck – tja, solche lustigen Exemplare landen irgendwie immer bei uns. Man hat mir mal gesagt: „…. es gibt keine Zufälle, alles passiert, so wie es sein soll, zur richtigen Zeit !“

Ach ja, die Sache mit anderen Artgenossen: manchmal zeigt sich deutlich und schnell, dass unsere Fellnasen nichts weiter brauchen in ihrer nahen Umgebung als das menschliche Rudel, und da bitte alles mittendrin und immer dabei . Ebenso ist es bei unserer Holly, sie braucht die anderen Vierbeiner nicht. Kurze Begegnungen sind gut, hier entscheidet immer die Sympathie. Anderen Begegnungen sollte man aus dem Weg gehen, man kennt ja nach und nach die Pappenheimer.

Wer die Rasse kennt, weiss, dass sie einen ausgeprägten Schutz- und Wachhundinstinkt auf dem Grundstück  haben – ist hier überhaupt nicht schlimm; wenn ich es nicht möchte, lässt sie es sofort sein auf Ansage von uns. Ich sage immer: Holly prüft erst einmal ihre Zuständigkeit und da sie aktuell erst 2 Jahre alt ist, meint sie gedanklich – leicht größenwahnsinnig- , sie muss anteilig fast alles übernehmen, akzeptiert aber sofort, wenn wir ihr hier die menschliche Zuständigkeit aufzeigen.

Das Alleinbleiben war überhaupt kein Problem, Holly kennt es bereits und länger wie 4 h ist sie nie allein. Gar nicht so einfach in der vergangenen Coronazeit, da wir alle im Homeoffice waren und Holly sich auch noch als ein vorbildlicher Bürohund zeigte , also mussten wir uns wirklich zwingen, sie mal alleine zu lassen.

Leinenführigkeit: da sind wir ganz stolz auf sie. Sie geht mittlerweile mit viel Training die letzten Wochen perfekt an der Leine , hier in Schleswig Holstein herrscht ja immer Leinenpflicht und zusätzlich ist ja aktuell Setz- und Brutzeit. Jagen möchte sie gerne, darf sie aber nicht…basta! Das Zerren und Ziehen an der Leine konnten wir ihr schnell abgewöhnen. Wenn man Holly fragen würde, war es ja kein Zerren, eher aus ihrer Sicht: „Nee, ich guck schon mal,  ob da vorne was Gefährliches ist…“.

Holly stellte auch gerne anfänglich imaginäre Schilder auf, an jedem Garten, wo ein Hund dahinter war, meinte sie markieren zu müssen… rotzefrech das Fräulein. Also der nächste Punkt, ab auf den Trainingsplan. Ich sage ja: Zuckerbrot und klare Regeln, ohne Lücke. Genau damit kann Holly super umgehen und sich an uns orientieren.

Training: ja, auch Hunde müssen mal in die Hundeschule. Nach langem intensiven Suchen haben wir hier eine Trainerin gefunden, die spezialisiert ist auf charakterstarke Bollerköppe wie Holly. Da wird geübt und geübt, bis die Murmel glüht, aber kein Sitz /Platz /Fuss usw. das kann Püppi perfekt. Neee, Sachen wie Übersprungshandlungen, Reize aushalten usw. usw.  das ist Hollys Thema, ebenso der Umgang und das Begegnen mit nicht so charakterstarken Hündinnen. Für uns heißt es jedes Mal: Hollys Körpersprache studieren und lernen, lernen, lernen. Dann kommt erst das Miteinander verstehen, umsetzen und vor allem das Vertrauen zwischen Hund und Mensch. So auch bei uns. Das Vertrauen wächst jeden Tag mehr, das ist wohl die größte Anerkennung eines Tieres an uns als Mensch. In der Hundeschule die Fellnasen ab 50kg aufwärts,  das ist ihr Kaliber und da bietet sie sich sehr freundlich an… siehe da – die Leitung im Bollerkopp ist doch nicht so lang wie gedacht…*lach*

Sind wir in gänzlich unbekanntem Gebiet, „so what“: dann bekommt sie halt kurzfristig einen Maulkorb auf. Ja, das war ein Spaß, hier den passenden Maulkorb anfertigen zu lassen: man fragte mich beim Halsumfang und Kopfumfang, ob wir einen Bären hätten. 😉 Der Maulkorb dient zur Sicherheit für andere Fellnasen und dass Holly nicht erneut in Schwierigkeiten kommt, sollte z.B. mal wieder ein anderer Hund einfach so respektlos auf sie zupreschen, sie anrempeln usw.  Das mag das Fräulein Holly so gar nicht, wir übrigens auch nicht. :O)

Den Tierarzt haben wir auch schon hinter uns: da Frau Holly ja gerne Rollen macht im Garten,  um sich rumzukugeln im Gras mit ihrem Leichtgewicht,  gab es schnell ein Hämatom an der Wirbelsäule durch eine Betonsteinabsperrung. Tja, das Hämatom drückte wohl so doll auf die Nerven, so dass sie die Rute hängen ließ und Madam konnte weder sitzen noch richtig liegen. Kein Problem beim Tierarzt, sie war so lieb in meinem Arm, Hauptsache schnell weg hier, bevor die lustige Ärztin sich noch komische Sachen einfallen ließ. 😉

Die Püppi ist eine ganz große „Grande Dame“ – meint der Hundepapa. Denn als Frau von Welt in unserem Rudel braucht man ja ein extra angefertigtes Geschirr, neue Halsbänder (na, als Frau braucht man ja viele ….), 3 neue Betten (lt. Hundepapa braucht man in jeder Etage des Hauses eines ….), Kühlmatten für den Sommer,  tausend neue Spiel- und Kausachen …. Gut, dass der Hund hier nicht verwöhnt wird :O)

Alles in Allem – Holly liebt alle freundlichen Menschen und besonders ihr neues Familienrudel. Sie bringt uns täglich zum Lachen, sie ist immer so lustig.  Wir sind den Vorbesitzern sehr dankbar, dass sie uns ihre Holly anvertraut haben, wir stehen immer noch in engen Kontakt, denn hier heißt es absolut nicht: „ aus den Augen, aus dem Sinn“.

Der nächste große Dank von uns geht an das Team der Molosser-Vermittlungshilfe, denn ohne Euch wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Wir wünschen allen zu vermittelnden Fellnasen ein tolles Zuhause auf ewig.

Tja das nennt man dann wohl das Happy END – unsere Herzen  hat Holly im Sturm erobert, auch mit der unumstößlichen Konsequenz von Hundemama Sandra der Holly gegenüber. Sollte Holly wieder einmal auf lustige Ideen kommen,  hat sie sich schnell arrangiert. Dem Hundepapa Markus hatte sie ja so oder so von Anfang an Herzen in die Augen gesetzt. Aber Mama ist sowieso die Beste (Köchin) ….. auch wenn sie manchmal streng ist. 😉

Nun geht es bald ab in den Sommer-Badeurlaub, selbstredend mit Fräulein Hollynski und Family.

Liebe Grüße an alle helfenden, unterstützenden Hände von Sandra und Markus  und unserer Holly

Wir MVH-Mädels freuen uns riesig, dass sich so schnell die perfekte Familie für dieses absolute Notfellchen gefunden hat, bevor im alten Zuhause  Schlimmeres passieren konnte.

Wir wünschen euch auch weiterhin alles Gute! Für Abwechslung, Abenteuer, viel Spaß und jede Menge feuchte Hundeküsse und umwerfende Hundeliebe sorgt Holly ja eh. 😉 

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Hier geht es zum Happy End, Teil 2:
https://molosser-vermittlungshilfe.de/happy-ends/happy-end-bullmastiff-x-rottweiler-holly-teil-2/

 

Pero (jetzt Boyka)

Dogo Canario, unkastrierter Rüde, 66 cm groß, ca. 40 kg schwer, 1 Jahr alt.
Herkunft: Privatvermittlung

Pero suchte dringend ein neues Zuhause, da sein Herrchen nicht nur mit seiner Erziehung und Auslastung überfordert war, sondern auch noch schnellstmöglich aus seinem Elternhaus ausziehen musste und ihn alleine nicht halten konnte!

Der junge Rüde zeigte bereits jetzt rassetypisches Verhalten und brauchte daher unbedingt eine souveräne und ruhige Anleitung, die ihm sein Halter aufgrund der derzeitigen Umstände nicht geben konnte, da er in seiner Verzweiflung schnell emotional reagierte, was dem Hund sicher nicht gut tat.

Zuhause, innerhalb der Familie,  war Pero er ein ganz zahmer und lieber Kerl, der gerne versuchte, sich mit auf’s Sofa zu schummeln, um mit ihnen zu schmusen, seinen Menschen die Ohren abzuschlecken und ihnen nah zu sein.

Bei Fremden sah das aber anders aus: Besucher akzeptierte er nur in Ausnahmefällen. Seine Territorialität erstreckt sich aber auch auf das direkte Wohnumfeld. Hier war er angespannt und beäugte Passanten kritisch, so dass man auch hier eine gewisse Vorsicht walten lassen sollte.

Außerhalb des eigenen Grundstücks zeigte Pero sich aber generell recht unsicher und ging in seiner Unsicherheit im Zweifelsfall nach vorne, getreu dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung!“ Er meinte das durchaus ernst, grollte und sprang vor. Er reagierte dabei insbesondere auf auffälliges, ungewöhnliches Verhalten ihm unbekannter Personen, auf ängstliches Verhalten sowie auf unberechenbares Verhalten von Kindern. Bei größerem Gedränge in der Fußgängerzone blendete er hingegen alle Menschen aus.

Andere Rüden waren mit Vorsicht zu genießen. An Hündinnen war er sehr interessiert und zeigte keine Aggression, soll sich allerdings bei einer bereits gescheiterten Vermittlung zu einer Hündin nach einer Woche mit ihr gebissen haben. Seitdem ging der Halter anderen Hunden lieber aus dem Weg, was das Problem natürlich auf Dauer verschärfte.

Pero war an sich ein lustiger, aktiver junger Hund mit viel Energie, der viel Spaß an Suchspielen hatte und liebend gerne buddelte.

Er verfügte bereits über einen recht guten Grundgehorsam, war aber – typisch Dogo Canario – ein ziemlicher Sturkopf. Man musste extrem konsequent sein, damit er hörte, ansonsten neigte er zur Verselbstständigung.

Aktuell hatte Pero keine gesundheitlichen Einschränkungen. Allerdings hatte er schubweise immer mal wieder eine Panostitis (Entzündung der Röhrenknochen), eine typische Erkrankung großer Junghunde. Das Krankheitsbild verschwindet ohne Folgeschäden von selbst, spätestens wenn der Hund ausgewachsen ist.

Peros Halter hatte monatelang vergeblich nach einem neuen Zuhause gesucht, als ihn eine tierschutzaffine Dame auf die Molosser-Vermittlungshilfe aufmerksam machte, und wir Pero online nahmen. Tatsächlich meldeten sich bei uns – für einen so „anspruchsvollen Fall“ – relativ schnell sehr gute Interessenten!

Ein Paar aus Schleswig-Holstein mit zwei Schäferhund-Mischlinghündinnen und einem schönen alten Bauernhaus mit großen Wiesenflächen bzw. Garten, auf dem die Hunde sich austoben können, wollte sich Pero annehmen.

Beide Partner sind geübt im Umgang mit sog. „schwierigen“ Hunden und haben durch die Arbeit mit ihren Hunden eine gute Mischung aus Spiel, Disziplin, Führung und Liebe entwickelt.

Cora (aus einem kanarischen Tierheim) war am Anfang sehr schwierig, ging aggressiv auf ältere Männer los und führt heute ein entspanntes, glückliches Hundeleben. Auch Alma, eine ehemalige Straßenhündin von den Kanaren, brauchte eine ganze Menge Disziplin und Führung, da sie eine ganz eigenen Kopf hat und ein kleiner Rüpel war.

Nach einem ersten Treffen, bei dem Pero nicht nur die beiden tollen Hündinnen, sondern auch direkt sein zukünftiges neues Zuhause kennenlernen durfte, durfte der Bursche sehr schnell dorthin umziehen, erhielt den neuen Namen Boyka und lebte sich dort gut ein.

Das Paar ist sehr glücklich mit ihm und der Bursche passt super in das kleine Rudel. Vor allem mit der jüngeren Hündin versteht er sich prima…. die beiden sind unzertrennlich. Aber auch mit der anderen Hündin kommt er super aus!

Boykas neue Menschen bringen es kurz und knapp auf den Punkt:

Wir sind sehr glücklich mit unserem neuen Begleiter!
Boyka geht es gut, er hält uns auf Trab 😉 und bringt viel Freude in den Alltag!“

DAS lesen wir doch gerne! 😉

 

Larson

Dogo Canario-Mischling, kastrierter Rüde, ca. 2 ½ Jahre alt.
Herkunft: Tierheim Figueres (Spanien)

Larson kam als Fundhund in’s Tierheim Figueres, so dass man das Alter des stattlichen Rüden nur schätzen und über sein Vorleben leider NICHTS berichten konnte. Beim tierärztlichen Check wurde bei dem deutlich zu dünnen Rüden eine massive Ohrenentzündung festgestellt, die natürlich sofort behandelt wurde.

Der arme Kerl war sichtlich überfordert mit dem Tierheimalltag und wollte sich am liebsten zurückziehen. Das ging leider nicht, denn seinen Zwinger musste er sich mit vielen anderen Hunden teilen. Larson schien ein sehr unsicher Hund zu sein und war im Zwinger am absolut falschen Ort.

Larson ging eher schüchtern und unterwürfig auf seine Artgenossen zu und bevorzugte eindeutig die Gesellschaft von Menschen.  Ob er Kinder, Katzen oder Kleintiere kannte, konnte leider nicht gesagt werden. Er benötigte jedenfalls ein ruhiges Zuhause mit Molossererfahrung.

Und genau das hat er nach einem knappen halben Jahr im Tierheim bekommen!

Larson durfte Mitte Dezember 2017 nach Deutschland ausreisen und lebt nun bei Bianca, die hier schon mehrere Happy Ends ihrer mittlerweile verstorbenen Lieblinge veröffentlicht hat. 🙂

Herr Larson – Happy End

Nachdem bei meinem Boerboel Lunchen im Januar letzten Jahres das Herz nicht mehr mitmachte, hat es doch längere Zeit gedauert, bis der Wunsch nach einem Hund wieder in mir aufkeimte.

Im Molosserforum [Anmerkung MVH: dort stellen wir „unsere“ Hunde zusätzlich vor] habe ich Larson entdeckt und dieser Kerl hat sowohl wegen der Beschreibung seines Wesens, seines Alters (Entwicklung abgeschlossen 😉 )  und natürlich auch seiner Optik mein Interesse geweckt.

Mein Entschluss, mir wieder einen Hund anzuschaffen, stand noch nicht wirklich fest, nur irgendwas arbeitete in mir. Im Vermittlungstext stand dann auch noch ganz dick drin „bei ERNSTHAFTEM Interesse wird gerne der Kontakt zu Larsons Betreuern hergestellt“.

Tja, dann habe ich ein paar Tage darüber nachgedacht, wie ernsthaft mein Interesse ist. Da mir der Kerl aber nicht mehr aus dem Kopf ging, habe ich mich dann doch getraut, bei Sabine, dem dort angegebenen Kontakt, einfach mal anzurufen.

Nach dem informativen Telefonat war meine erste Idee, nach Spanien zu fliegen und mir Larson vor Ort persönlich anzuschauen. Ja, und wie das Leben so spielt, kam dann alles anders. Sabine hat noch den Kontakt zu Angelika hergestellt, die Larson vor Ort betreut hat. Und Angelika hat mich absolut super mit allen von mir gewünschten Informationen „versorgt“. Sie hat mir viele weitere Bilder und Videos geschickt, mir Größe und Gewicht mitgeteilt, mir ihre persönliche Einschätzung gegeben und sich wirklich gesagt „den Arsch aufgerissen“ um mir all meine vielen Fragen zu beantworten.

Daraufhin habe ich mich – das erste Mal in meinem Leben – dazu entschieden den Kerl einfach „wie beschrieben“ zu adoptieren. Und ich kann nur sagen, das passt einfach alles.

Der Bube ist nun drei Monate bei mir und einfach nur Balsam für meine Seele. Wir haben bereits unseren Wesenstest absolviert, den er selbstverständlich mit Bravour bestanden hat. Nun ist er mein staatlich geprüfter Schoßhund. 😀 Er hat die beste Einschätzung bekommen, die man für einen Wesenstest bekommen kann. Ehrlich gesagt hatte ich das ja schon vermutet, nur jetzt habe ich es halt noch schriftlich von einem Gutachter. 😀

Hundekontakte sind total entspannt mit dem Kerl, und auch zu Mensch, Katze, Pferd und sonst was ist mein Gentleman einfach nur freundlich. Was manche Katzen im Haus allerdings mittlerweile etwas ausnutzen, da sie wissen, dass sich der Kerl nicht an fauchenden Haustigern vorbei traut. 😉 Wohl auch Balsam für deren Seele, nach Lunchen. 😀

Gut, es gibt auch Dinge, besser gesagt Geräusche, die ihm nicht so behagen und wo er noch in einen Fluchtreflex kommt. Ein richtig lauter Knall ist für ihn furchtbar und da möchte er einfach nur weg. Schlagende Türen, Lautsprecheransagen, Lärm allgemein, ist gar nicht so sein Ding. Und trotzdem hat er sich schon an sehr viele für ihn unangenehme Geräusche, wie Schneepflug, Müllabfuhr usw. super gewöhnt.

Außerdem lernt der Kerl auch noch superschnell und ist alles in allem einfach nur ein absolut großartiger Hund, mit dem sich auch mein Leben wieder um einiges lebenswerter anfühlt. Nein, ich habe diese Entscheidung noch keinen einzigen Tag bereut und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er mich noch sehr, sehr lange begleiten wird.

Wir Mädels von der Molosser-Vermittlungshilfe wünschen euch noch viele lange und wunderschöne gemeinsame Jahre. Dieser Hund ist der Jackpot! Aber andersherum hatte auch ER ein Riesenglück: ein solches Zuhause ist nämlich ebenfalls wie ein Sechser im Lotto.  🙂  

 

HAPPY END! AmStaff Zeus

7. Februar 2018

American Staffordshire Terrier, unkastrierter Rüde, geb. ca. 08/2014
Herkunft: Privatvermittlung

Hallo ihr Lieben,

ich bin Zeus, ein gestromter American Staffordshire Terrier, und ich habe dank der Kampfschmuser-Vermittlungshilfe (ein „Ableger“ der Molosser-Vermittlungshilfe) ein richtig tolles Zuhause gefunden.

Bis ich dort einziehen durfte, musste ich jedoch bei meinem Vorbesitzer in Hamburg bleiben. Er war mit mir ganz schön überfordert und hatte auch gar keine Zeit für mich, aber er hat sich glücklicherweise dafür entschieden, Hilfe zu suchen und für mich ein besseres Zuhause zu finden. Da mein Vorbesitzer mich entweder in einer Box geparkt oder zu x Leuten hin- und hergereicht hatte, könnt ihr euch ja denken, dass ich keine idealen Voraussetzungen mitgebracht habe und ich erst mal eine Meeeenge lernen musste… 😉

Na ja, meine Eltern hatten bereits einen Leonberger, eine Deutsche Dogge sowie einen kleinen 5 kg-Mischling aus dem Auslandstierschutz sowie zwei Katzen.

Für mich hieß es dann im Mai 2016 ab ins neue Zuhause.

Ich hatte meine neue Familie vorher schon ein paar Mal gesehen, aber ehrlich gesagt, habe ich mich da nicht gerade von meiner besten Seite präsentiert: Bin ich doch meinem Frauchen auf dem Kopf gesprungen (weil sie einen Rucksack auf dem Rücken hatte, aber hey, der eignet sich ja auch super als Sprunghilfe), mein Herrchen habe ich permanent bestiegen und den kleinen Mischlingshund wollte ich nur jagen… Aber dennoch hatten sich meine Eltern wohl in mich verguckt und mich aufgenommen.

Ich kann euch aber sagen, das war schon ’ne Umstellung!

Gleich am ersten Tag ging es los mit der Übung „Frust aushalten“. Herrje, das kannte ich ja gar nicht.  :-/ Durchdrehen und Rumschreien hätte ich aus dem EffEff liefern können, aber Warten und Geduld? Eieiei…

Die ersten Abende wurde ich dann teilweise 70 x „auf meinen Platz“ geschickt. Mir war ja vollkommen neu, dass Zweibeiner auch durchsetzen können, was sie meinen… Na ja, relativ schnell war mir dann aber klar, dass ich es total toll finde, wenn ich nicht alles regeln muss, sondern (Anm. der Redaktion: vor allem 🙂 ) Frauchen das übernimmt. Recht schnell wusste ich, dass das zwischen Frauchen und mir die GANZ große Liebe ist, aber blöderweise ist sie ja verheiratet und will dann auch noch unverschämterweise mit den anderen Hunden im Rudel und den Katzen kuscheln. Und das fand ich eigentlich nicht so toll. Hab dann aber auch schnell gemerkt, dass ich zu mehr Streicheleinheiten komme, wenn ich die anderen nicht anstinke…

Ich muss euch unbedingt noch berichten, dass ich anfangs Null Komma Null katzenkompatibel war, denn die kannte ich bisher nicht und sonst habe ich (einmal von der Leine losgelassen) bei meinem Vorbesitzer einfach immer alles gejagt, was mir gerade so vor die Schnauze lief. und daher (sagt Frauchen) war das schon ’ne Aufgabe, mich mit den Katzen des Hauses zusammenzubringen. Die ersten Wochen habe ich die Mädels gar nicht gesehen, da ich schon bei entferntem Blickkontakt klargemacht habe, dass ich sie nicht mag…

Mit Geduld und Training kann ich euch aber nun sagen, dass die beiden Katzen wohl das Beste sind, was mir passiert ist. Und ich verkünde es jetzt der ganzen Welt: Meine Miranda (alias Puschel, eine Maine Coon) ist meine große Katzenliebe: Sie weckt mich auf, damit ich sie schmuse und sie sich an meiner Schnauze reiben kann. Ich putze ihre Ohren und sie meine, wir schlafen auch immer ganz eng und kuscheln seeeehr viel und es ist wirklich die ganz große Liebe zwischen uns…

Jetzt übergebe ich noch einmal das Wort an Frauchen (und Herrchen):

Zeus war unser erster Bollerkopp im Rudel, der leider fast in ganz Deutschland als gefährlicher Listenhund geführt und „per se“ als gefährlich abgestempelt wird. Wir widmen unseren Hunden all unsere Zeit und Aufmerksamkeit und wissen natürlich durch Lesen von Studien, anderer wissenschaftlicher Literatur oder von Seminaren, dass das alles Humbug ist!

Zeus ist sicherlich kein einfacher Hund, aber das Problemverhalten, was er mitbrachte, wurde durch falsche Haltung ausgelöst. Nicht eine Sekunde hat Zeus seinem Vorbesitzer nachgetrauert und uns stattdessen binnen kürzester Zeit seine grenzenlose Liebe geschenkt.

Erschreckend waren (mit Zeus‘ Einzug) die einsetzenden Negativerfahrungen, mit denen man plötzlich konfrontiert ist. Wir wurden (und werden sicherlich irgendwann wieder) bepöbelt, beleidigt und ausgegrenzt, seit wir Zeus im Rudel haben. Es ist schockierend zu sehen, dass die medialen Hetzkampagnen immer noch präsent sind und sich in die Köpfe eingebrannt haben, daher ist es noch wichtiger, dass es Menschen gibt, die sich für all diese Hunderassen einsetzen.

Dementsprechend danken wir allen ehrenamtlichen Helfern, die sich für unsere Kampfschmuser einsetzen. Wir haben uns im Übrigen dazu entschieden, einen zweiten Bollerkopp aus dem Tierschutz aufzunehmen, was Zeus (und natürlich  auch die anderen im Rudel) sehr gefreut hat. 🙂

Viele Grüße,
Ulrike und Mario aus Schleswig-Holstein mit

Diego, Sheldon, Felipe, Zeus und Popeye

Hier noch ein paar Fotos:

Zeus und Popeye

Popeye, Zeus und Sheldon

„Prinzesschen“ mit leichtem Fetisch für Kissen

Extragroßes Bett, damit wir alle zusammen schlafen und kuscheln können….

„Mein Baby gehört zu mir!“

 

 

Shadow

Cane Corso, unkastrierter Rüde, 66 cm groß, 49 kg schwer, 4 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung

Verschmust, aufmerksam, manchmal ein wenig tollpatschig, hin und wieder stur – das war Shadow.

Der liebe Kerl und seine Freundin, die Bordeauxdogge Gretchen, verloren Mitte 2017 ihr Zuhause aufgrund der Trennung ihrer Besitzer, da diese nicht mehr die Möglichkeit hatten, sich um die beiden ausreichend zu kümmern. Gerne hätten wir die beiden Hunde zusammen vermittelt, doch sind solche Plätze rar gesät, und so kamen auch Einzelplätze in Frage. Für jeden der Hunde wurde ein liebevolles, geduldiges neues Heim gesucht, in dem man ausreichend Zeit für sie hatte.

Für Shadow wünschten die Vermittler sich ein Zuhause mit engem Kontakt zu seinen Menschen sowie ein Haus oder eine Wohnung mit hundesicher eingezäuntem Garten – für das Leben in der Stadt eignete er sich nicht.

Shadow war ausgesprochen kinderlieb und damit der perfekte Familienhund! Besuchern und Fremden gegenüber taute er innerhalb kürzester Zeit auf und war dann sehr zutraulich. Nur am Anfang zeigte er sich gelegentlich etwas zurückhaltend, war aber niemals aggressiv. Er bellte nur, wenn es an der Haustür klingelte. Ein typischer Cane Corso halt. 😉

Der Bursche war mit jedem Hund verträglich, egal ob es sich um große oder kleine Artgenossen, Rüden oder Hündinnen handelte. Katzen oder Kleintiere hatte er bisher nicht kennengelernt.

2014 war Shadow beidseitig an der Hüfte operiert worden, was ihn jedoch in keiner Weise beeinträchtigte und der behandelnde Tierarzt bestätigen konnte. Der Rüde war rundum mobil und benötigte keine Medikamente. Über gemeinsame sportliche Betätigung mit seinen Besitzern, z.B. auf dem Hundeplatz, würde er sich freuen.

Glücklicherweise gab es sehr schnell einige gut klingende Interessenten und die ersten Kontakte verliefen bereits vielversprechend. Unter anderen meldete sich ein Paar, dessen Cane Corso-Rüde kurz zuvor im Alter von 11 Jahren verstorben war und dem seit Neros Tod das Haus ziemlich groß, leer und einsam vorkam.

Ein kurzfristig vereinbarter Kennenlerntermin verlief „spitzenmäßig“.  Der Funke sprang nicht nur bei den Menschen sofort über, sondern auch Shadow zeigte sofort ganz klar an, dass er beide ganz toll fand. Damit war die Entscheidung eigentlich schon getroffen. 😉

Petra und Fulvio schrieben nach etwas über einem Monat:

Shadow ist am 29. Juli 2017 bei uns eingezogen und jaaaaaa, er ist endgültig vermittelt!!! 🙂

Wir sind sehr glücklich , dass er bei uns ist und er hat sich schon sehr gut eingelebt. Er ist ein gaaanz Lieber!
Er füllt die große Lücke, die sein Vorgänger Nero hinterlassen hat!

Wir freuen uns sehr, dass unser Liebling Shadow jetzt bei uns ist. 🙂

Vielen lieben Dank an Sie und die „Molosser-Vermittlungshilfe“.

 

Jacko

American Bulldog x Dogo Argentino x Bullterrier, kastrierter Rüde, ca. 60 cm groß, 36 kg schwer, 5 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung

An Jacko gab es nichts auszusetzen, er war ein Traumhund: freundlich zu anderen Hunden, mochte Kinder (auch Babies), vertrug sich mit Katzen, blieb brav allein zu Hause, war gut erzogen, ruhig und gesund, geduldig, liebenswürdig, und fiel im Haus gar nicht auf.

Für ihn lagen nicht nur ein Rassegutachten vor, das ihn in Bayern als Hund der Kategorie 2 auswies, sondern auch ein Wesenstest, der all die guten und oben genannten Eigenschaften bestätigte.

Im Wesenstest wurde ihm ein „ruhiges, zurückhaltendes, nicht aufdringliches, teilweise etwas ängstliches, nach Ansprache freundliches und gutartiges Verhalten“ bescheinigt. Sowohl freilaufend als auch angeleint verhielt er sich anderen Hunden gegenüber freundlich und zeigte weder Wehrtrieb noch Schutzverhalten.

Jacko beherrschte zudem die Grundkommandos und befolgte sie so gut wie immer. Er liebte es, im Auto mitzufahren und saß sofort drin, wenn man Tür oder Kofferraum öffnete.

An Jacko lag es also nicht, dass er ein neues Zuhause suchte!

Leider kam aber der Mann seiner Halterin mit Hunden überhaupt nicht klar, und seit ein Baby im Haus war, konnte sie selber Jacko nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken, die er brauchte. Er sollte daher wieder ein Zuhause bekommen, in dem er geliebt und geschätzt wird.

Anfragen gab es – wen wundert es? – viele, darunter auch einige sehr gute. Das Rennen haben letztendlich Constanze und Mathias gemacht, die es sich nicht nehmen lassen wollten, hier selber zu berichten!

Constanze und Mathias schreiben:

Der neue Mitbewohner!

Zehn Wochen ist es jetzt her, seit der „kleine“ Jacko bei uns eingezogen ist.

Wir haben damals lange in den Tierheimen der Umgebung und dem Internet nach einem Hund gesucht. Erst über Umwege sind wir auf die Molosser-Vermittlungshilfe gestoßen.

In der Beschreibung klang Jacko wie ein echter Traumhund und wir waren daher sehr enttäuscht, als er kurz vor der Kontaktaufnahme als reserviert markiert wurde. Doch das Glück war auf unserer Seite. Nach ein paar Tagen war Jacko wieder zu haben und wir haben uns sofort mit der MVH in Verbindung gesetzt.

Die Kontaktaufnahme mit der Halterin ging Dank der guten Organisation der Vermittlungshilfe auch ganz schnell. Die Selbstauskunft war ausgefüllt und ein erstes Telefonat mit Jackos Vorbesitzerin geführt, ein paar Tage später saßen wir im Auto nach Fürth und durften Jacko persönlich kennenlernen.

Es war eine stürmische Begrüßung: Wir hatten aber gleich das Gefühl, dass sich hinter der aufgeregten Fassade ein ganz feiner Kerl versteckt. Schon auf unserer Rückfahrt waren wir uns einig, dass wir gut mit ihm auskommen würden.

Als die Halterin sich für uns entschied, wurde von der MVH schnell ein Vorbesuch organisiert und ein paar Tage später besuchte uns eine sehr nette Dame vom Tierheim München. Nachdem so sichergestellt worden war, dass Jacko es gut bei uns haben würde, durften wir ihn schließlich zu uns holen.

Er hat sich super eingelebt!

Hier darf er seine Bälle durch die Isarauen jagen, neben uns durch den Wald joggen und an den Wochenenden auf seinem Grundstück am See herumstreifen.

Seit ein paar Tagen ist er nun die lästige Leinenpflicht los, weil er auch seinen zweiten Wesenstest mit Bravour bestanden hat.

Kurz gesagt, er ist ein echter Pfundskerl und es kommt uns jetzt schon vor, als ob er immer schon da war.

Danke für die tolle Vermittlung und Organisation.
Es hat alles super geklappt.

Constanze und Mathias

Die Molosser-Vermittlungshilfe hat zu danken! 🙂

Jacko war einer der Hunde, der uns von Anfang an Kopfzerbrechen bereitet hat: um derart nette Notfellchen reissen sich nämlich die Interessenten und es gilt daher, effektiv die Spreu vom Weizen zu trennen. Uns gelingt das meist recht gut, doch leider halten sich Vermittler nicht immer an unsere Empfehlungen und Warnungen und so wurde Jacko ohne vorherige Rücksprache mit uns einfach jemandem mitgegeben. Die Vermittlung ging dann auch prompt schief und Jacko wurde stante pede wieder zurückgebracht.

Für den „Dicken“ und euch war das ein Glück, denn so konnten wir wieder von vorne anfangen und dieses Mal wurde alles genau so gemacht, wie man das im seriösen Tierschutz tut. 😉

An dieser Stelle auch noch mal einen ganz herzlichen Dank an das Tierheim München für die „Amtshilfe“!

Die mails und Fotos aus dem neuen Zuhause machen uns sehr glücklich: hier kann Jacko endlich wieder Hund sein, sein Leben genießen, viel Spaß haben und hat endlich wieder ZWEI Menschen an seiner Seite, die mit ihm durch dick und dünn gehen!

 

Brundo

480_BrundoTitel

Presa Canario, kastrierter Rüde, geimpft und gechipt, geboren Mitte 2015.
Herkunft: Privatvermittlung

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Presa Canario Brundo stammte vermutlich ursprünglich aus Ungarn. Im Alter von drei Monaten führte ihn sein Weg über Kroatien (wo man ihm leider auch die Ohren kupierte) nach Deutschland – eine Tierschützerin brachte ihn bei einer Familie in der Lüneburger Heide unter.

Brundo hatte sich zu einem großen, gutmütigen und sehr ruhigen Hund entwickelt. Er kannte Pferde, Autofahren und alle Bereiche des täglichen Lebens, denen er ohne Angst begegnete.

Fremde und Besucher wurden freundlich und aufgeschlossen mit Schwanzwedeln begrüßt. Aggression gegen Menschen war ihm absolut unbekannt und er freute sich immer, wenn sich jemand mit ihm beschäftigte, war aber schon glücklich, wenn er in der Nähe seiner Menschen dösen konnte und seine täglichen Kuscheleinheiten bekam.

Außerdem kannte Brundo die Grundkomanndos und war mit Hündinnen sowie den meisten Rüden absolut verträglich. Die Katzenverträglichkeit hingegen war noch nicht getestet worden.

In seinem Zuhause lebte er mit zwei Rüden zusammen….und genau das war der Knackpunkt: mit einem der Altrüden gab es zunehmend Reibereien und  deshalb wurde dieser absolut unkomplizierte Traumhund abgegeben.

480_Brundo_Sofa

Wie zu erwarten mussten wir nicht lange auf Interessenten warten und schon die zweiten klangen perfekt:

Ein sehr sympathisches Ehepaar mit Rasseefahrung und sehr ländlich gelegenem eigenem Haus und großem Grundstück. Neben Katzen, Hühnern, Gänsen, Enten und Ziegen ist noch eine 7-jährige French Bulldog-Hündin vorhanden.

Es war Liebe auf den ersten Blick und so durfte Brundo Anfang Oktober 2016 gleich an den Niederrhein umziehen!

Sein neues Frauchen Petra schrieb im Januar 2017:

Brundo ist nahezu vier Monate bei uns und ich dachte, Sie würden gerne auf Ihrer Website von Ihrem Vermittlungserfolg berichten. 😉

Die größte Frage war ja die Katzen-Verträglichkeit. Brundo hatte zuvor keine Erfahrung mit Katzen gesammelt, aber nach der Beschreibung des Charakter durch den Vorbesitzers waren wir bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Wie Sie sehen, hat es sich gelohnt. Unsere Katzen lieben ihren großen Bruder:

Brundo und unser Kitten Lucky. Eine tolle farbliche Kombi.

Brundo und unser Kitten Lucky. Eine tolle farbliche Kombi.

Molly schleckt gerne seine Brauen ab. 

Molly schleckt gerne seine Brauen ab.

Auch für seine kleine Schwester Klara ist Brundo eine Bereicherung. Trotz des Größenunterschiedes spielen die beiden toll miteinander – Brundo ist dabei sehr vorsichtig und knabbert zärtlich an ihren kleinen Speckärmchen.

Morgendliche Kuschelstunde

Morgendliche Kuschelstunde

Zwischen Brundo und der niedlichen Klara herrscht eine ganz tolle Harmonie:

Brundo Klara Couch

Brundo und Klara

Brundo und Klara

Auch in der morgendlichen Gassi-Runde (einige Nachbarn mit Hündinnen und Rüden) hat sich Brundo gut integriert.

Morgenrunde

Kurzum: Brundo ist eine Bereicherung für uns. Er ist ein junger Hund mit Flausen im Kopf, der gerne mal seine Grenzen austestet, weswegen wir mit ihm die Hundeschule besuchen.

Danke, dass Sie diese Vermittlung möglich gemacht haben!

Herzlichst,
Petra L.

Diesen Dank können wir Mädels von der Molosser-Vermittlungshilfe nur aus ganzem Herzen zurückgeben!

Wir sind glücklich, dass wir dazu beitragen konnten, dass Brundo ein endgültiges und liebevolles Zuhause finden konnte und sind seiner neuen Familie unglaublich dankbar, dass sie sich so toll um ihn kümmern, seine wunderbaren Anlagen weiterhin fördern und ihn mit offenen Armen und Herzen bei sich aufgenommen haben.

Brundo Weihnachten

 

Toby

Boxer_Labbi_Bracke_Toby

Boxer-Labrador-Bracken-Mischling, unkastrierter Rüde, geimpft, gechipt und bei Tasso registriert, keine Krankheiten bzw. Beschwerden, ca. 65 cm groß, ca. 37 kg schwer, 3 Jahre alt (*04/2011).
Herkunft: Privatvermittlung

Boxer_Labbi_Bracke_Toby2

Anmerkung Grazi: Toby lag uns ganz besonders am Herzen, da ich seit den 90’ern mit Ute, seinem ersten Frauchen, befreundet bin und seine Entwicklung daher von Welpenbeinen an mitverfolgen durfte. 

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Tobys Frauchen musste vom Haus mit großem Garten auf dem Land in eine kleine Wohnung in der Stadt umziehen und hatte sich nach langen, schmerzhaft-traurigen Überlegungen eingestanden, dass Toby ein solches Leben nicht verdient hatte. Sie suchte deswegen ein tolles neues Zuhause für ihren Jungen.

Der wunderschöne Mischlingsrüde war ein lebenslustiger Kerl, der alle Zweibeiner liebte, sich sehr über Besuch freute und alle stürmisch begrüßte. Wenn die Enkelkinder der Familie (4 und 2 Jahre sowie 10 Monate) zu Besuch kamen, musste man anfangs zwar etwas aufpassen, dass Toby sie nicht umrannte, doch nach ein paar Minuten kehrte Ruhe ein und er lief interessiert mit den Kindern mit, um zu schauen, was die Kleinen so trieben.

Die beiden vorhandenen Katzen wurden akzeptiert. Immer wieder versuchte Toby, sie zum Spielen aufzufordern und war dann gefrustet, wenn er feststellen musste, dass sie seine Spielaufforderungen nicht verstanden. Da sich die Katzen untereinander nicht so gut verstanden, hatte Toby es sich zur Aufgabe gemacht, bei Streit dazwischen zu gehen. Alle fremden Katzen auf dem Grundstück wurden verjagt. Den Jagdtrieb hatte er wohl von dem Brackeanteil in sich geerbt. Daran musste noch gearbeitet werden.

Boxer_Labbi_Bracke_Toby_Katze

Tobys Verhältnis zu fremden Hunden war unterschiedlich: Rüden empfand er meist als Konkurrenten, Hündinnen waren eher interessant. Aufgrund der SEHR ländlichen Wohnlage hatte er jedoch nur eine Boxerhündin als Freundin, mit der er wie verrückt spielte.

Wenn Toby seine „dollen fünf Minuten“ hatte, rannte er wie ein Bekloppter hakenschlagend durch den Garten und freute sich seines Lebens. War er GANZ aufgedreht, sprang er fröhlich bellend mit allen vier Pfoten gleichzeitig in die Luft. Im Haus war der alberne Kerl ein eher ruhiger Vertreter. Gerne legte er sich mit aufs Sofa, um sich seine Streicheleinheiten abzuholen.

Viel Spaß hatte er an der Reizangel und dabei, Gegenstände oder Leckerlis zu suchen. Nasenarbeit war sein großes Hobby. Er fand es aber auch toll, im Auto mit zu fahren und alles zu beobachten. Entweder saß er aufmerksam rausschauend im Auto oder er legte sich (bei einer längeren Fahrt) gemütlich zu einem Schläfchen hin.

Irgendwie hatte Toby sich beigebracht, Türen zu öffnen. Sobald er aber merkte, dass seine Menschen zurückkamen, legte er sich in seinen Korb und setzte einen Blick auf, der genau sagt: „Ich war das nicht“. 😉 Für ein paar Stunden konnte er aber trotzdem gut alleine bleiben, ohne die Wohnung umzudekorieren.

Boxer_Labbi_Bracke_Toby3

Die Grundkommandos der Hundeerziehung kannte Toby und wenn er wollte, hörte er aufs Wort. Wenn er keine Lust hatte, dauerte es halt etwas länger….. manchmal fiepte er dann leise vor sich hin, so dass man sich fast als Tierquäler fühlte. Mit tollen Leckerlis war er aber gut zu bestechen.

Für Toby, den lieben Jungen und verrückten Knallkopp, wünschte sich sein Frauchen ein Zuhause mit eingezäuntem Grundstück bei lieben Menschen, die einfach Freude daran hatten, mit einem etwas verrückten, lebenslustigen und fröhlichen Hund ihr Leben zu teilen und ihm die nötige Zuwendung und Aufmerksamkeit zu geben.

Dementsprechend glücklich waren alle, als sich bereits nach wenigen Wochen eine Familie mit Kleinkind meldete, bei der alles zu passen schien. Tobys Frauchen fuhr persönlich mit ihm von Ostfriesland ins Münsterland runter, um sich vor Ort alles anzuschauen: die Umgebung passte, die Familie war supernett und Toby war mit dem kleinen Sohn total entspannt.

Anfang März 2015 wurde Toby von seiner neuen Familie abgeholt und hüpfte nach einem kleinen Spaziergang auch fröhlich ins Auto rein. Die ersten Berichte aus dem neuen Zuhause klangen toll und auch die Trainerin, die ihn besuchte, war total begeistert von Toby!

Toby Münsterland

Doch knappe 3 Monate später kam die Nachricht, mit der niemand gerechnet hatte: Toby zeigte bei seinen neuen Menschen ein derart territoriales sowie beschützendes Verhalten, dass der Bub bei Spaziergängen mit Kleinkind und Kinderwagen nicht sicher zu führen war. 🙁

Im Haus und im Umgang mit dem gerade mal 1-jährigen Sohn war Toby ein Traum, doch beim Anblick mancher Artgenossen pöbelte er so heftig herum, dass er kaum zu halten war und der Familienvater befürchtete, der Bursche könne beim Durchstarten das Kleinkind (unbeabsichtigt) umrennen und verletzen.

Kurz und gut: man fühlte sich überfordert und Toby sollte schnellstmöglich weg. Nach zähen Verhandlungen gelang es uns, einen Aufschub nach dem anderen zu bekommen, bis wir Ende August endlich eine Pflegestelle mit Option auf Endstelle fanden…witzigerweise wieder in Ostfriesland, wo Toby ursprünglich herkam!

Da sich die „Interimsbesitzer“ der jungen Frau gegenüber nicht gerade fair verhalten hatten, waren wir sehr froh, dass Tobys erstes Frauchen die Verantwortung übernahm und er nun wieder ganz offiziell in ihrem Besitz war. So war dann glücklicherweise auch wieder eine vernünftige Kommunikation mit Interessenten möglich!

In der PS stellte sich heraus, dass wir mit unserer Vermutung richtig lagen: die Leinenpöbelei und angebliche Aggression Tobys lag ausschließlich am anderen Ende der Leine. Wer gute Führungsqualitäten hat und natürliche Souveränität ausstrahlt, hat mit Toby nämlich überhaupt keine Probleme: er war zwar – aufgrund weniger Hundekontakte – beim Anblick fremder Artgenossen teilweise aufgeregt, zeigte sich aber selbst am Hundestrand nicht ein einziges Mal aggressiv. Wenn man kleinere Unterordnungübungen wie Sitz, Platz oder auch Pfötchengeben verlangte, richtete er seine Aufmerksamkeit gleich wieder auf den Menschen und freute sich, ihm gefallen zu dürfen.

Auch bei Wildsichtungen hatte sich diese Methode bewährt und Stine (ein kleines zartes Persönchen) konnte bereits nach wenigen Tagen auf das überflüssige Halti verzichten.

Selbst die Nachbarskatzen reizten Toby nicht übermäßig und mit der „Hauskatze“ kam er schon nach wenigen Tagen super klar: er ließ sich alles von ihr gefallen (dass sie ihm z.B. sein Futter wegmampfte, während er daneben saß) und war völlig relaxt. Da die Freigängerin jedoch grantelte und ihm auch schon mal eine Ohrfeige verpasst hatte, war er ihr gegenüber leider zu aufgeregt und verbellte sie, ohne dabei jedoch aggressiv zu werden. Somit kam ausgerechnet die souveränere der beiden Katzen überhaupt nicht mit Toby klar und mochte kaum noch nach Hause kommen. So schwer es dem Pflegefrauchen auch fiel, aber unter diesen Umständen konnte Toby leider nicht bei ihr bleiben.

Wir rechnen es Stine daher SEHR hoch an und danken ihr aus ganzem Herzen, dass der Bub trotzdem so lange bleiben durfte, bis sich ein wirklich gutes und endgültiges Zuhause fand…. denn Toby sollte keinesfalls zum Wanderpokal werden!

Toby Ostfriesland

Mitte Oktober meldete sich dann ein sehr nettes und hunde-erfahrenen Ehepaar ohne Kinder und ohne weitere Tiere, aber mit eigenem Haus und sicher umfriedeten Garten (2 m hohe Mauer) mit direktem Zugang zum Wald dahinter, der zu langen und schönen Spaziergängen einlud.

Bei einem ersten Kennenlernen waren sich alle gleich sympathisch und auch der Vorbesuch verlief so positiv, dass Andy und Yvonne gleich eine Zusage bekamen. Ende Oktober wurde Toby abgeholt….. und im neuen Zuhause lief alles von Anfang an ganz wunderbar: Toby ist glücklich, hat jede Menge Spaß und reagiert auch bei seinen neuen Menschen bei Hundebegegnungen schön relaxt. Den meisten Artgenossen gegenüber ist er sehr freundlich und eher verspielt.

Laufen ohne Leine macht er auch sehr gerne und hört, wenn er zurückgerufen wird, wirklich ganz prima.

Ebenso ist er im Umgang mit den Neffen der beiden (5 und 2 Jahre ) sehr liebevoll und vorsichtig.

Yvonne Toby

Was Tobys Beschützerinstinkt angeht, sind Andy und Yvonne vollstens zufrieden: der Bub kann gute und böse Menschen sehr gut unterscheiden! Als der Schornsteinfeger schellte, war er sehr aufgeweckt und neugierig, was der fremde Mann denn da so macht, blieb aber immer freundlich. Als es einige Stunden später erneut schellte und eine Frau für einen Zirkus sammeln wollte, war das für Toby noch kein Problem und er reagierte freundlich. Als sein Frauchen aber anmerkte, dass überhaupt kein Zirkus in der Nähe sei und die Dame daraufhin eine Diskussion anfangen wollte, schlug die Freundlichkeit dann gleich in ein tiefes Brummen um…. und die Frau zog es vor, nun doch besser zu gehen! 😀

FAZIT: Ende gut, alles gut!

Tobys Familie

 

Jino (Gino)

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Mastino Napoletano, kastrierter Rüde, geboren ca. 2013
Herkunft: privates TH Nähe Budapest (Ungarn)

Mitte Oktober 2015 wurde unserer österreichischen MVH-Kollegin der nächste Mastino-Notfall aus dem ärmsten Tierheim gemeldet, das wir in Ungarn kennen. Man gibt sich dort wirklich die größte Mühe, aber oft ist nicht einmal das Futter für die vielen Tiere vorhanden. Fließendes Wasser und Strom gibt es ebenfalls nicht, nur einen Generator für den Brunnen. Die Unterbringungen haben häufig nicht mal ein Dach – für einen kurzhaarigen Hund eine noch größere Katastrophe. Und in Ungarn sind die Nächte im Oktober bereits extrem kalt.

Daher wurde für Jino ganz dringend ein Zuhause oder zumindest eine Pflegestelle gesucht.

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Jino wurde als sehr verträglich mit allen anderen Hunde beschrieben. Bei fremden Menschen war er noch ein wenig schüchtern und zurückhaltend.

Zu seinem Verhalten gegenüber Kindern oder Katzen und anderen Tieren ist bisher nichts bekannt.

Auf den Bildern konnte man aber zumindest sehen, dass bei dem Rüden bereits ein Lifting in Form einer Kopfhautraffung vorgenommen worden ist: er hatte also irgendwann einmal ein Zuhause, in dem es ihm aber sicher nicht gut ging, da sein Verhalten Bände sprach: der Bub befürchtete erst einmal Prügel.  🙁

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Bereits einen Tag, nachdem wir Jino online genommen hatten, meldete sich eine Familie mit heranwachsender Tochter, die unsere HP regelmäßig besucht: man suchte zwar nicht dringend einen weiteren Hund, war aber der Meinung, dass ein Rüde ihr Leben bereichern und  vor allem der bereits vorhandenen Hündin (Mix aus Mastino, Cane Corso und Bullmastiff) gut tun könnte. Und da war der Familie Jino ins Auge gefallen.  😀

Die Familie wohnt auf dem Land in Ostseenähe, das Haus ist komplett ebenerdig, der riesige Garten ist molossersicher eingezäunt und jederzeit für die Hunde zugänglich. Molossererfahrung vorhanden ebenso wie ein guter Hundetrainer, der gewaltfrei arbeitet – falls man doch Hilfe benötigen sollte.

Da nicht nur diese Vorabinfos, sondern auch die prompt aufgefüllte Selbstauskunft sehr gut klangen und auch die übermittelten Fotos vielversprechend aussahen, begannen die ersten Vorbereitungen, um Jino schnellstmöglich ausreisen zu lassen.

Zuerst einmal sollte Jino auf eine ungarische Not-Pflegestelle umsiedeln und dafür persönlich von unserer Margit und einem befreundeten Paar im Tierheim abgeholt werden.

Doch fast hätte das schon nicht geklappt!

Kurz nachdem Margit Ende Oktober mit einer Wagenladung voller Spenden losgefahren war, hatte sie einen schweren Autounfall: ein LKW hatte beschlossen, sie bzw. ihr Auto auf der Stadtautobahn zu atomisieren. Bezüglich des Wagens war ihm das erfolgreich gelungen… es musste mitsamt den ganzen Sachspenden von der Feuerwehr abgeholt werden. Dass Margit selber mit nicht allzu schweren Verletzungen überlebt hat, war pures Glück!

Starrköpfig wie Margit nun einmal ist, wollte sie Jino aber unbedingt holen. Nach der Erstversorgung ließ sie sich von ihrer Freundin in Wien abholen, sie packten die Spenden um und dann ging es ohne Navi (lag ja im Unfallwagen) auf nach Ungarn mitten in die Pampa. Die Fahrt war abenteuerlich, doch schließlich kamen sie an und packten den Rüden in ihren Transporter. Im Auto geriet der arme Kerl total in Panik und kotete sich vor lauter Angst sogar ein. Der Arme wusste nicht, was nun wieder mit ihm passierte… und wollte – in der Pflegestelle angekommen – nicht aussteigen.  Er drückte sich knurrend in die entfernteste Ecke, die Rute flach am Bauch eingeklemmt, und ließ niemanden an sich heran.

Mit einer Spur aus Nassfutterbrocken kam Jino schließlich in Margits Reichweite und sie konnte die Leine einklinken. Daraufhin hüpfte er sofort raus und ließ sich in den Garten und in seinen neuen Zwinger führen. Unsere „Mastino-Flüsterin“ redete dabei die ganze Zeit beruhigend auf ihn ein, bis der Bub zaghaft wedelte und sich schließlich sogar am Rücken kraulen ließ. Als sie dann ging, hat Jino herzzerreissend geheult. 🙁

Nachdem Kerlchen in seiner PS langsam auftaute und wir verlässliche Informationen zu seiner Verträglichkeit bekamen, konnten wir den Vorbesuch bei der Familie organisieren, mit der wir in ständigem Kontakt standen.

An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an das TH Lübbersdorf, das sich sofort bereit erklärt hatte, zwei ihrer Mitarbeiterinnen dort vorbeizuschicken!

Ende November fand die sehr gut gemachte VK statt und wir bekamen grünes Licht!  😀

Netterweise bot ein befreundeter ungarischer Züchter an, Jino und eine weitere Hündin Ende Dezember mitzunehmen, weil er sowieso noch Deutschland musste. Dieses tolle Angebot nahmen wir natürlich gerne an und so wurden beide Hunde am 31.12.2015 direkt bei ihren neuen Familien vorbeigefahren. 1000 Dank dafür, Attila!

Jino Kamin

Obwohl die unsichere Bambam etwas brauchte, um dem Neuzugang zu vertrauen, klappte bereits die erste Zusammenführung ohne größere Probleme und mittlerweile sind die beiden schon ein tolles Team: er ganz Gentleman und sie ganz Püppi. 😀

Jino und Bambam

Der Große hatte dank Bambams gutem Beispiel übrigens schnell raus, dass es nur Leckerchen gibt, wenn er sitzt und nicht an den Menschen hochspringt. Außerdem entpuppte er sich als neugieriger Klettermaxe, der einfach mal auf den Küchentisch krabbelt, um Muttis Kaffee zu trinken oder draußen im Überschwang über die Gartenbank hinwegspringt!

Nachdem die ersten Regeln aufgestellt wurden (wie „Nein…wir pinkeln NICHT gegen den Türrahmen“ oder „Die Motorhaube ist KEINE Aussichtsplattform“, zeigte sich Jino als supertoller, ruhiger und geduldiger Hausgenosse.

Spaziergänge fand und findet Jino einfach toll: er fordert sie mit lautem Gequengel regelrecht ein und hat einen Riesenspaß daran, alles zu erkunden.

Die Familie schreibt selber:

„Gino ist ein unbeschreiblich toller Burschi: geduldig, sanft, liebebedürftig, lustig, schlau, auf dem Spaziergang ein Traum, Ruhepol für Bambam, Kuschelbär usw, usw! Einfach unbeschreiblich.

Wir sind sehr glücklich, dieses Riesenbaby von Ihnen bekommen zu haben!“

Und wir sind SEHR glücklich, dass wir dabei behilflich sein durften, für Jino / Gino ein solch tolles neues Zuhause zu finden.

Jino Spaziergang

 

Milan und Maya

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Bordeauxdoggen, Rüde und Hündin, *ca. 2011-2012.
Standort: Nähe Budapest, Ungarn

Diese beiden Bordeauxdoggen wurden in Ungarn quasi in letzter Minute aus schlimmen Verhältnissen gerettet. Sie waren total abgemagert, hatten wohl ihre letzten Kräfte mobilisiert und um’s Überleben gekämpft, bis durch die Polizei und den Tierschutz eingeschritten wurde und sie Anfang Mai 2015 in Sicherheit gebracht wurden.

Der Rüde bekam den Namen „Milan„, die Hündin hieß nun „Maya„. Beide Hunde waren äußerst menschenfreundlich.

Die beiden wurden bei Mastino Mentes untergebracht und dort tierärztlich betreut, aufgepäppelt und rundum versorgt.

Aufgrund des damaligen Zustandes und des noch offenen Polizeiverfahrens waren die beiden natürlich noch nicht vermittelbar, doch nahmen wir sie schon online, um frühzeitig mit der Suche nach einem schönen Zuhause beginnen zu können. Bis die beiden aufgepäppelt und reisefähig waren, sollten auch die Formalitäten erledigt sein.

Da auf die Orga wieder eine Menge Kosten zukam (Tierarzt, diverse Untersuchungen, Spezialfutter usw.), starteten wir einen Spendenaufruf…und waren überwältigt von den vielen netten Reaktionen, Hilfsangeboten und eingehenden Spenden!

Bordeauxdoggen Milan Maya 02

Bereits Mitte Mai meldete sich ein Paar aus dem Rheinland, das bei „Bordeauxdogge sucht Couch“ unseren Hilferuf entdeckt hatte. Da der Verlust der eigenen BX noch sehr frisch war, dachte man zwar nicht an eine mögliche Übernahme, wollte aber gerne helfen und schickte gleich ein Paket mit Aufbaufutter, Vitaminen, Knochenaufbaupräparaten und ein paar Goodies nach Ungarn.

Doch damit nicht genug: Das Paar stornierte spontan seinen Pfingst-Urlaub in Italien, packte das Auto voller Sachspenden (auf dem Foto unten im Hintergrund zu sehen) und fuhr zu Mastino Mentes, um Milan & Maya sowie Terezias andere Schützlinge zu besuchen, die engagierte Tierschützerin ein paar Tage vor Ort zu unterstützen und persönlich eine Spende für die Tierarztrechnungen zu überreichen.

Beide Hunde hatten aufgrund ihrer Vorgeschichte eigentlich Angst vor Männern. Vor allem Milan brauchte grundsätzlich länger als Maya, bis er zu einem Mann hinging. Aber Ralf hat Milan sofort gemocht, sich knuddeln lassen, hingeschmissen usw… und auch Maya hatte keinerlei Berührungsängste!

Milan & Maya mit Spenden im HIntergrund

Ist das Leben nicht seltsam? Da sind Menschen, die wochenlang zugeschaut haben, wie Milan und Maya langsam verhungerten und dann gibt es Menschen, die tausende Kilometer fahren, um den beiden Notnasen zu helfen. Es sollte mehr Menschen wie diese beiden geben: das würde die Welt entschieden besser machen!

bei Terezia mit anderen Wauzis

Eine Woche lang besuchten Britta & Ralf die Bordeauxdöggelchen täglich, halfen Terezia, begleiteten sie zum Tierarzt, gingen mit Milan und Maya spazieren und verlebten eine sehr intensive und spannende Zeit, in denen die Süßen immer mehr auftauten und viel Spaß hatten. An einem Tag z.B. waren sie an einem kleinen Fluss spazieren, wo man an einer Stelle gut ans Wasser kam. Dort stellte sich heraus, dass Maya gar keine reinrassige BX ist, sondern Vorfahren aus der Familie der Schweine haben muss. Sie lag mitten im Matsch, alle Viere von sich gestreckt und fand das Ganze super.  😀

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Es kam, wie es kommen musste: in den paar Tagen in Ungarn wuchsen Milan & Maya den beiden Rheinländern unglaublich ans Herz und es tat Britta & Ralf weh, sie jeden Tag hinter Gittern zurücklassen zu müssen. Nach eingehender „Beratung“ warfen sie dann doch alle Bedenken über Bord und wollten BEIDEN Bordeauxdoggen gerne ein liebevolles Zuhause schenken, sobald sie behördlich freigegeben waren.

Mitte Juni folgte also die offizielle Bewerbung um die Doppeladoption.  😉

Obwohl die beiden für Terezia eindeutig die Wunscheltern für Milan und Maya waren, gab es keine Sonderbehandlung und wieder einmal zeigten Britta & Ralf, wie ernst auch sie die Übernahme von Nothunden nehmen: anstandslos füllten sie unsere Selbstauskunft aus, empfingen mit Freude den obligatorischen Vorbesuch in ihrem Zuhause und hatten vollstes Verständnis für die Kastrationsauflage beider Hunde.

Von Seiten der ungarischen Vermittlerin wurden alle medizinischen Befunde (Blutbefunde, Ultraschall, Röntgenbilder) zugesandt und ein neues Blutbild sowie ein Mittelmeercheck angefertigt.

So stand dann auch der Adoption bald nichts mehr im Wege. Der Schutzvertrag wurde unterzeichnet und die Abholung der beiden Hunde organisiert.

Nach knapp 3 Monaten war es dann endlich soweit:  Mit dem Auto voller Sachspenden fuhren Britta und Ralf erneut gen Ungarn… und blieben mitten in Österreich (250 km vor dem Ziel) mit einem kaputten Turbolader liegen. Dabei war ihr Wagen erst kurz vorher repariert worden!  😕

Trotz des nun folgenden Chaos ließen Britta & Ralf sich durch keine Schwierigkeit aus der Ruhe bringen. Das Auto wurde in eine Vertragswerkstatt abgeschleppt, die Versicherung stellte nach langem Hin und Her einen kleinen Leihwagen und nun hieß es, die Sachspenden irgendwie darin unterzukriegen.

Spende 01

Spende 02

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Es wurde eng, aber sie bewahrten sich ihren typisch rheinländischen Humor und fuhren unbeirrt (wenn auch etwas verkrampft) einfach weiter nach Ungarn!

im Auto

Glücklicherweise kamen sie heil an und die Wiedersehensfreude war bei allen, Zwei- UND Vierbeinern, groß!

So sehen strahlende Vermittler und Adoptanten aus:

Terezia und Britta

Am nächsten Tag traten Milan & Maya die Reise in ihr neues Leben an: der Bub war zwar etwas nervös, als er hinten ins Auto einstieg, doch Maya fand alles lustig und so konnte die Fahrt beginnen.

Das Auto war vollgestopft mit allen möglichen Hundesachen, jeder Menge Futter (damit die Hunde in zwei Tagen nicht darben mussten 😀 ) und die persönlichen Dinge von Britta und Ralf waren unter den Reservereifen gestopft worden.

Um den Reisestress zu minimieren, fuhr die neue Hundefamilie nicht in einem Rutsch durch, sondern durfte freundlicherweise auf einem Tierschutzhof, den Sternenhof, in Passau übernachten, für den Britta schon länger spendet. Ganz herzlichen Dank an die Tierschutzkollegen für diese nette Unterstützung!

Zuhause war schon alles vorbereitet und Milan und Maya erwartete der pure Hundeluxus: ein Garten mit privatem Wellnessbereich (Sandstrand und Plantschbecken) sowie kuschlige Schlafplätze, viele Spielzeuge und ganz tolle Leckereien. Nachdem die beiden in ihrem früheren Leben so viel Schlimmes erlebt hatten, sollte es ihnen jetzt an nichts mehr mangeln!

Und wie zu erwarten fühlen sich die beiden Süßen in ihren neuen Zuhause ausgesprochen wohl und genießen die Liebe, Geborgenheit und Aufmerksamkeit, die ihnen nun tagtäglich zuteil wird.

Schlafplatz

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Doch damit nicht genug: Ihre neuen Hundeeltern haben die beiden Knutschkartoffeln Schritt für Schritt an ein „normales“ Leben gewöhnt… mit vielen Spaziergängen, vielen Sozialkontakten und Umweltreizen. Und die M&Ms haben alles super angenommen, zeigen sich an der Seite ihrer Menschen so absolut vertrauensvoll und aufgeschlossen, dass sie bereits ganz viele Freundschaften mit den unterschiedlichsten Artgenossen, aber auch mit Menschen geschlossen haben…. und dass sie bereits nach relativ kurzer Zeit unangeleint laufen konnten und verlässlich (!) auf Zuruf zurückkommen.

Kurz und gut: Milan und Maya hätten es nicht besser treffen können!

Sie durften zusammen bleiben, lieben ihre neuen Menschen heiß und innig, werden nach Strich und Faden verwöhnt und genießen jeden Tag.

@Britta & Ralf: Wir danken euch aus tiefstem Herzen für all das, was ihr getan habt und was ihr immer noch tut. Und wir wünschen euch noch viele glückliche Jahre mit euren beiden Lieblingen. Ihr seid toll!

Familienfoto

 

Doby-Big

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Mastino Napoletano, kastrierter Rüde, ca. 51 kg schwer, geschätzte 7 Jahre alt (ca. 2008).
Herkunft: Perrera Nähe Alicante (Spanien)

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Doby-Big wurde Mitte 2014 von seinem Besitzer in der Perrera abgegeben. Seitdem wartete er verzweifelt darauf, wieder abgeholt zu werden. Er litt extrem im Zwinger und jammerte den ganzen Tag vor sich hin.

Der Rüde war sehr freundlich zu allen Menschen und verträglich mit anderen Hunden, Katzen und Kindern.

Doby-Bigs Handycap: Sein Sehvermögen war durch zwei “Cherry Eyes” und deren Folgen eingeschränkt, im Tierheim erkannte er nur große Hindernisse. Die Cherry Eyes wurden im Oktober 2014 operiert (die Bilder stammen z.T. noch aus der Zeit vor der OP), aber eine optimale Nachbehandlung wäre natürlich im eigenen Zuhause besser möglich – auch wenn sich die Perrera-Mitarbeiter rührend um Doby-Big bemühten.

Der Mastinojunge mit den lustigen Öhrchen war reisefertig – was ihm fehlte, war ein Zuhause bei Menschen, die ein großes Herz für einen liebebedürftigen großen Hund haben, und die ihm noch eine schöne Zeit bereiten wollten.

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Doby Big im Glück

Im März 2015 flog Doby-Bigs neuer Papa nach Spanien, um den Burschen persönlich abzuholen.

Seit seinem Umzug nach Deutschland ist Doby-Big ein neuer Hund geworden: er sieht um Jahre jünger aus und ist – mastinotypisch – freundlich und gelassen mit den vorhandenen Hunden, liebenswürdig und verschmust.

Sein neuer Papa war so lieb, uns Fotos zu schicken, die wir gerne mit allen teilen möchten. Schön, dass es Menschen gibt, die auch einem alten Hund ein neues Zuhause bieten!

An dieser Stelle ein dickes DANKESCHÖN an Dobys neue Familie.

Frühstück!

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Die Gänse sind immer dabei

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Das war lecker! Und Futterneid kennen wir nicht.

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Doby und sein Kumpel Paco

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Waren da nicht noch Leckerchen?

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Dobys anstrengender Tag im Büro

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 Jumbo hat sein Glück gefunden

Am 7. Juli 2014 ist er aus Bosnien gekommen. So sah er aus, als man ihn dort auffand:

Jambo Fundhund

Die Mädels vom Shelter Tuzla haben für ihn getan, was möglich war, sie mochten ihn sehr gern, aber er war nur einer unter vielen.

Seit dem Sommer wohnt er nun mit 2 weiteren Hunden zusammen und genießt endlich all das, was er zuvor nicht hatte:

Spaziergänge

Jumbo Stock

Ein weiches Bettchen

Jumbo Bettchen

Einen kleinen Freund

Jumbo hat ein eigenes Kind

Jumbo fand seine neuen Kumpels von Anfang an sehr nett und hätte gern sofort freundlichen Kontakt aufgenommen. Der vorhandene Rüde war sich aber nicht ganz sicher, ob ihm der Familienzuwachs wirklich gefällt.

Jumbo interessiert

Aber wer kann Jumbos Charme auf Dauer schon widerstehen!

Mit ein bisschen Übung …

Alle 3

… sind die drei mittlerweile ein ganz gutes Team geworden.

Alle drei im Garten

Jumbo ist angekommen!

Jumbo und Frauchen

Jumbos Frauchen hat uns gelobt, weil sie ihn auf unserer Seite entdeckt hat, aber wir würden das gern zurückgeben:

Eine junge Familie mit Kind und 2 Hunden hatte den Mut, einem großen und völlig unbekannten Hund aus einem völlig überfüllten Asyl ein Heim zu geben. Und anstatt am ersten kleinen Problem zu scheitern und aufzugeben, wie wir es leider viel zu oft erleben, hat man gemeinsam gearbeitet. Hut ab! Und ein großes Dankeschön an solche Adoptanten.

 

Nerone


Molossermix, kastrierter Rüde, gechipt, 60 cm groß, 45 kg schwer, 8 Jahre alt (geb. 2002).
Herkunft: Tierauffangstation in Italien

Nerone lebte mit einer Hündin auf einem unbebautem Grundstück. Der Bauer in der Nähe duldete die Tiere nicht, sie wurden misshandelt und der Bauer drohte, die Tiere zu vergiften.

Die Associazione „Pro 4 Zampe Pompei“ nahm beide Hunde auf und es stellte sich heraus, dass Nerone früher bei einem Mechaniker als Wachhund an der Kette gelebt hatte. Da er das Anwesen wohl nicht gut genug bewacht hatte, wurde er einfach auf die Straße gesetzt. Die Futtersuche  wurde für Nerone sehr schwierig, da man ihn überall verjagte und er bei den Menschen – bedingt  durch seine Größe und Statur – Angst auslöste.

Dabei war Nerone nur ein tollpatschiger Bär, der Zuwendungen und Streicheleinheiten liebte.

Nerone vertrug sich mit allen Hundedamen – nur einige bestimmte Rüden mochte er nicht! Ob er mit Katzen auskam, konnten die Vermittler leider nicht sagen.

Nerone lebte daraufhin seit über 2 Jahren in einer kleinen Transitstation und die Vermittler wünschten sich für ihn jemanden, wo er nicht viel alleine bleiben musste, neben dessen Füßen er auf seinem Kissen liegen und schnarchen konnte und der mit ihm gemütlich über die Wiesen wanderte. Einen Platz ohne volle Straßen, ohne Autos, Radfahrer und Skater, wo man sich aber mit anderen Leuten treffen konnte, die auch mit älteren Hunden langsam schwatzend unterwegs waren.

Und genau so einen Platz hat Nerone tatsächlich gefunden! 😀

Die neuen Halter waren so lieb, uns zu schreiben, dass dieser Traumhund seit März 2012 bei ihnen in Rheinhessen lebt.

Da das Paar eine Vorliebe für ältere Molosserherren entwickelt hatte und ihr geliebter Presa Canario-Opa Teddy im Dezember 2011 leider eingeschläfert werden musste, hatten sie sich entschieden, Nerone ein Zuhause zu geben und haben diese Entscheidung nie bereut!

Sie behaupten einfach mal, dass es ihm bei ihnen ganz gut geht… und nachdem sie uns Bilder aus dem neuen Zuhause geschickt haben, neigen wir dazu, dass auch zu glauben!  😀

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Bailey

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Dogo Argentino, Rüde, kastriert, geb. 11.01.2008.
Herkunft: TH Bayreuth

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Bailey wurde von seinen Vorbesitzern wegen einer Allergie des Kindes abgegeben. Vermutlich war die Mutter aber durch ihr kleines Kind und den jungen, aktiven Hund überfordert.

Der reinrassige Dogo Argentino befand sich leider schon seit knapp 4 Jahren im Tierheim, da er aufgrund seiner Größe, seiner Kraft und Intelligenz gewisse Ansprüche an seine zukünftigen Besitzer stellte. Es reichte eben nicht aus, den „Weißen Riesen“ nur zweimal am Tag kurz um den Block zu führen. Bailey bereitete es Freude, sinnvoll beschäftigt zu werden, so zum Beispiel durch Fährten- und Sucharbeit sowie andere interessante Aufgabenstellungen in der Hundeschule. 

Bailey hatte ein freundliches und soziales Wesen. Auf unkastrierte Rüden reagierte er unter Umständen recht selbstbewusst. Mit Hündinnen, die ihm körperlich gewachsen waren, spielte er ausgiebig und energiegeladen, passte sich aber durchaus dem Temperament seiner Spielgefährtin an.

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Bailey fuhr problemlos Auto, liebte Spaziergänge und war sehr darauf bedacht, dass „sein Rudel“ immer zusammenbliebt. Er mochte den Kontakt zu seinen Bezugspersonen, genoss deren Aufmerksamkeit und wollte in alle Aktivitäten einbezogen werden.

Gesucht wurde ein geeignetes Zuhause bei erfahrenen Besitzern, die in der Lage waren, mit Bailey verantwortungsvoll umzugehen! Es musste genügend Zeit für ihn vorhanden sein, die nötige Geduld aufgebracht und ein ruhiger Umgang mit ihm gepflegt werden! Ein gut eingezäuntes Grundstück, das er als zusätzlichen – nicht ausschließlichen – Bewegungsraum nutzen konnte, wäre ideal! 

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Seinen in Bayern vorgeschriebenen Wesenstest hatte Bailey übrigens in allen Bereichen positiv bestanden!

Dank seiner sehr engagierten Betreuerin durfte der Rüde mit ihr in die Hundeschule und jeden Tag dazulernen, was für den hoch intelligenten Hund so wichtig ist. Wie man auf dem Bild unten sieht, bekam Bailey regelmäßig die Gelegenheit sich, von seiner besten Seite zu zeigen. Sei es beim Spielen mit anderen Hunden oder mit Besuchergruppen im Tierheim. Vielen Dank an dieser Stelle an seine Betreuerin, die durch viele ehrenamtliche Stunden den jungen Hund so hervorragend ausgebildet hat!

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Die MVH, bei der Bailey seit dem 13.01.2010 online war, freut sich sehr, dass sich nach all diesen Jahren tatsächlich ein Paar gefunden hat, das den Großen auf unserer Seite entdeckt, sich in ihn verliebt und sich nicht gescheut hat, einem solchen TH-Langzeitinsassen ein Zuhause zu bieten.

Die neuen Besitzer waren so lieb, sich bei uns zu melden und uns von Baileys Vermittlung im Mai 2013 zu berichten. Ganz herzlichen Dank dafür!

Bailey hat sich übrigens prächtig eingelebt. Selbstverständlich besuchen seine Menschen mit ihm die Hundeschule und sind sehr glücklich mit ihrem sanften Riesen.  😀

Hier noch ein Foto aus dem neuen Zuhause:

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Luna wurde zwar nicht über die MVH vermittelt, doch zeigt ihre Geschichte, dass man nicht so schnell aufgeben sollte, wenn es mit einem Hund nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hatte.

Hier hat ein nicht ganz einfacher Hund ein Top-Zuhause gefunden, bei einer Frau, die trotz aller Probleme nicht aufgegeben hat, die viel an sich und mit dem Hund gearbeitet hat…. und die trotzdem auf ihre ganz eigene Art glücklich mit ihm ist und ihn über alles liebt.

Nehmt Euch also bitte Folgendes zu Herzen:

Erwartet nicht, den perfekten Hund zu finden, der sich problemlos und ohne Rückschläge sofort in Euer Leben anpasst… rechnet (gerade bei kernigeren Rassen und bei erwachsenen Hunden mit entsprechender Vergangenheit) mit Schwierigkeiten… aber lasst euch nicht entmutigen. Kämpft für euren Hund, tut etwas, „arrangiert“ euch…. es LOHNT sich! Denn auch ein schwierigerer Hund kann viele positive Eigenschaften haben, die ihn für seine Menschen, denen er vertraut, extrem liebenswert machen.

Luna

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Boerboel, unkastrierte Hündin, 10 Monate jung.
Herkunft: deutsches Tierheim

Das schreibt ihr Frauchen im Rückblick:

Ob es wirklich gut ist, einen Vermittlungstext zu Lunchen zu schreiben, wage ich zu bezweifeln. Außer es ist die Intention der MVH, dass sich Hundeliebhaber (wie ich) zukünftig lieber für ein Meerschweinchen entscheiden (wie ich das wohl tun werde).  😀

Mein Lunchen ist auf jeden Fall ein Beispiel, wie eine Vermittlung nicht laufen sollte, obwohl sicher alle Beteiligten die besten Absichten hatten. Wir sind da wohl eher das „Dumm-gelaufen-Beispiel“. 😉 Und trotzdem liebe ich diese durchgeknallte, supersensible und leider überdurchschnittlich wachsame Hunde-Chaotin. Mein Lunchen.

Nun zum Anfang:

Nachdem meine letzte Bullmastiff-Hündin verstorben war und meine Freundin wusste, dass ich wieder einen Bullmastiff haben wollte, bekam ich von ihr einen Anruf, es sei ein 10 Monate alter Bullmastiff im Tierheim abgegeben worden.

Ich sofort hingefahren und mich zu ihr in den Zwinger gesetzt. Sie sah fellmäßig aus wie ein gerupfter Fleckerlteppich und wurde vom Tierarzt der Vorbesitzer auf Pilz behandelt. Außerdem war sie sehr reserviert und sah nicht wirklich nach einem Bullmastiff aus. Aber ein BM-Mix war für mich auch völlig in Ordnung.

Zwei Tage holte ich sie auf eigene Verantwortung (wegen dem angeblichen Pilzbefall) aus dem TH und vergesellschaftete sie zuerst mal mit meinen Katzen.

Da ich – glücklicherweise – den Impfpass nicht richtig lesen konnte, fragte ich im Tierheim nach dem Original-Impfpass. Darin stand dann eine völlig andere Rasse drin, nämlich „Boerboel“. Nun gut, dachte ich, das wird kein soooo großer Unterschied sein.

Bis zum ca. 15. – 18. Monat war es auch kein sooo großer Unterschied zu meinen früheren Bullmastiffs. Aber dann fingen Probleme an, die ich bis dahin nicht kannte und auch nicht einordnen konnte.

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Eine für mich seltsame Artgenossen-Unverträglichkeit.

Luna kannte viele andere Hunde und verstand sich mit allen sehr gut. Ob groß oder klein, ob Männlein oder Weiblein, ob  kastriert oder nicht.

Bis zum Tag X, als ein neuer Hund dazukam. Den hat sie attackiert und ich verstand nicht, warum. Und nach dem Tag X war es nicht mehr möglich, sie mit fremden Hunden problemlos laufen zu lassen. Alle vorher bekannten Hunde waren (und sind) nach wie vor gar kein Problem.

Ihren (für mein Empfinden) total übersteigerten Wach- und Schutztrieb habe ich ebenfalls nicht verstanden. Ich dachte anfangs wirklich, „sie hat einen an der Waffel“. ;-).

Außerdem hatte sie die hektischen, aufgeregten und überdrehten Wesenszüge von einem Terrier. Zum besseren Verständnis: Zum Bullmastiff kam ich damals, weil mich deren Ruhe und Gelassenheit so fasziniert. 😉

Tja, und nun hatte ich auf einmal eine “Mischung“ aus Fila Brasiliero und Jack Russel.

Lunas Pilzbefall entpuppte sich als Allergie, die „Jack-Russel-Wesenszüge“ als Schilddrüsenunterfunktion und auch sonst hat mein Mädchen bei sämtlichen gesundheitlichen Problemen ganz laut „hier“ geschrien.

Für die bisher entstandenen Tierarztkosten hätte ich mir ganz locker einen schicken neuen Mittelklasse-Wagen anschaffen können. Aber wer weiss, für was es gut war: vielleicht wäre ich mit dem Wagen ja gegen einen Baum gefahren und sie hat mich damit nur vor noch Schlimmerem bewahrt. 😉

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Es gibt heute (nach sechs Jahren) immer noch Tage, an denen ich mein Lunchen am liebsten einbetonieren, vergiften, erschießen oder sonst was könnte. Aber unter uns und ganz ehrlich… eines könnte ich eben NICHT: sie einbetonieren, erschießen oder vergiften. 😉

Dazu hat sie einfach auch zu viele gute Seiten.

Mein Fazit: Einen Boerboel zu halten, ohne eigenes Territorium und ohne einen extremen Wach- und Schutzhund zu benötigen,  ist mit Einschränkungen der Lebensqualität (für Zwei- und Vierbeiner) machbar. Ich möchte aber jedem dringend davon abraten.

Trotzdem kommt für mich immer wieder nur eine Notnase in Frage. Sofern ich nicht beim Meerschweinchen bleiben sollte.  😀

Allerdings werde ich beim nächsten Mal bei der Auswahl erheblich sorgfältiger vorgehen. Heisst für mich im Moment: der Hund ist mindestens 10 Jahre alt und bestenfalls zahnlos. 😉

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Auch wenn die folgende Hündin nicht über die MVH vermittelt worden ist (schon weil es uns damals noch gar nicht gab ;-)), möchten wir ihr trotzdem einen kurzen Artikel widmen, um zu zeigen, dass auch ein absolutes Überraschungspaket sich als absoluter Traumhund entpuppen kann!

Maya (Tala)

ersatz

Bullmastiff, unkastrierte Hündin, 5 Jahre alt.
Herkunft: Campingplatz Benidorm (Spanien)

Mayas Geschichte mutet recht abenteuerlich an:

Die Betreiberin der  Website http://www.bull-mastiff.de/ erhielt im März 2004 die mail einer Bekannten, deren Eltern auf einem spanischen Campingplatz überwinterten. Auf diesem Campingplatz hatten Engländer einfach ein Bullmastiff-Mädchen zurückgelassen, deren Schicksal nun ungewiss war.

Frau Dustert nahm die Hündin, von der es nicht einmal ein Foto gab, geschweige denn nähere Infos, auf ihren Vermittlungsseite und fand glücklicherweise auch jemanden, der die Hündin übernehmen und bei der Überführung nach Deutschland helfen wollte.

Zu diesem Zeitpunkt schaltete sich eine junge Frau ein, die sich im Auftrag der Interessentin telefonisch mit Mayas „Betreuern“ in Kontakt setzte und sich – da die Hündin nicht gerne flog – spontan dazu bereiterklärte, mit dem Auto nach Spanien zu fahren, um sie abzuholen. Sie überredete noch einen Freund zum „Europa-Hopping“ und im April ging die Fahrt auch schon los!

In Benidorm angekommen, zeigte sich Maya gleich von ihrer besten Seite und eroberte die Herzen im Sturm. O-Ton: „Als wir vor dem Wohnwagen zusammensaßen, hat Maya ihren Kopf in meinen Schoß gelegt und dann war es um mich schon geschehen. Wir sind dann mit ihr am Strand spazierengegangen und ich habe sie sofort abgeleint. Ich hatte keinerlei Sorge, dass sie davon laufen könnte. Und ich hatte ein Lächeln im Gesicht wie Mona Lisa.“  😀

Am nächsten Tag traten sie auch schon die Heimreise an, fuhren komplett durch… und wurden zuhause mit der Info überrascht, dass die Interessentin Maya nun doch nicht übernehmen konnte.  Wirklich böse war die junge Frau nicht. 😉

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Hier Auszüge aus dem Brief, mit dem sie ihre Entscheidung  mitgeteilt hat:

(…) Ursprünglich bin ich tatsächlich nicht davon ausgegangen sie zu behalten, da ich ja auch für ein halbes Jahr nach Florida hätte gehen sollen. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie wieder abzugeben. (Florida ist bereits abgesagt)

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Sie ist eine Zuckerpuppe und fühlt sich bei mir sauwohl, wedelt den ganzen Tag mit dem Schwanz, außer wenn sie schläft, und mit meinen zwei Katzen haut es auch schon ganz prima hin.(…)

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Mit glücklichen Grüßen

Bianca und Tala (so ist ihr wirklicher Rufname, einen schöneren wird sie noch bekommen)

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Bora

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Cane Corso, kastrierte Hündin, 67 cm groß, ca. 40 kg schwer, gechipt und tätowiert, regelmäßig geimpft, entwurmt, ca. 3,5  Jahre alt  (geb. ca. 11/2008).
Herkunft: Privatvermittlung

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Im April 2012 meldeten sich Boras sturzunglückliche Halter bei uns, weil sie für ihr über alles geliebtes Mädchen ein neues Zuhause suchten.

Das Paar hatte Bora im Alter von ca. 10 Monaten aus dem Tierheim geholt, wo sie nach einer Beschlagnahmung untergebracht war, und bei ihr wortwörtlich bei Null angefangen. Bei den ersten TH-Besuchen musste Bora (damals noch zierliche 28 kg leicht) sogar vom Gelände getragen werden, weil sie sich einfach nicht raustrauen wollte!

Menschen und Hund waren gemeinsam einen langen Weg gegangen und inzwischen war Bora – molossertypisch eben etwas später – tatsächlich erwachsen. Sie hatte viel gelernt, ihre Menschen auch. Aber nachdem es bei dem Paar u.a. beruflich einige Änderungen gab, musste man sich eingestehen, dass man Bora auf Dauer einfach nicht gerecht werden konnte. Sie ging von Montag bis Freitag in eine Hunde-Tagesstätte, da ihre Halter Vollzeit arbeiteten…kam damit aber so überhaupt nicht zurecht…und es zerriss dem Frauchen jeden Abend beinahe das Herz, wenn sie sie in der wunderbar geführten HuTa abholte und sie sich bis Zuhause kaum beruhigen wollte. Zwei Jahre lang hatte man den Luxus genossen, dass mindestens einer immer mit Hund Zuhause war, doch das ging nun leider nicht mehr und Bora kam so gar nicht mit dieser Umstellung zurecht.

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Bora selber wurde als der tollste Hund auf dem Planeten beschrieben… der es trotz alle schaffe, einen in den Wahnsinn zu treiben.  😀

Und sie war (und ist) tatsächlich ein Traum: groß, muskulös, gestromt mit kleinem weißem Fleck an der Brust, dunkle Maske, riesengroße Schlappohren und die größten Pfoten überhaupt.

Sie sei nicht futterneidisch, auch Stöckchen teile sie im Normalfall mit jedem, nur bei Quietschbällen könne es auch mal sein, dass Bora auf ihrem Eigentum bestehe!

Bora sei verträglich mit anderen Hunden, egal ob Rüde oder Hündin… Im Freilauf habe sie sich noch nie gerauft, renne tendenziell eher weg, wenn irgendwo Theater sei. Bei zu viel Gebelle nehme sie auch eher Reißaus.

An der Leine schaue das ein bissel anders aus. Da zeige sie sich von ihrer weniger mädchenhaften Seite und sei vor allem in letzter Zeit nur auf Krawall gebürstet. Andere Hunde seien dann eh doof und auch bei Menschen könne es sein, dass sie in deren Richtung belle und zetere. Es sei zwar noch nie etwas passiert, aber man müsse trotzdem immer aufpassen.

Ansonsten sei Bora schon sehr typisch Cane Corso mit “mein Heim” bewachen, bei Besuch anschlagen und Fremden gegenüber eher vorsichtig. Mit Kindern habe sie kein Problem, zumindest komme sie mit den Nichten (inzwischen 6 und 4 Jahre alt) der Halter bestens klar und lasse sich – trotz ihrer sonstigen Schreckhaftigkeit – alles gefallen.

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Brücken, Gullideckel, Treppen…alles kein Problem. Auto fahren gehe auch, wobei Bora es vermutlich nicht als ihr größtes Steckenpferd bezeichnen würde.

In der Stadt, zu laut, viele Menschen, viel Verkehr: das möge sie nicht. Sie sei – genau wir ihre Menschen – eher ein Landei. Man hatte im Rheinland sehr dörflich gewohnt, kleines Haus mit großem Garten. Bora war im Glück…ausgiebige Patrouillen am Zaun entlang und ggf. Nachbar, Nachbars Katze oder den Postler durch den Zaun anzecken….und dazu immer eine ihrer Bezugspersonen bei ihr Zuhause.

Was noch!? Grundkommandos saßen, auch wenn diese manchmal mit mehr Nachdruck von ihr abverlangt werden müssten. Bora sei gut abrufbar, sei verspielt ohne Ende, zerlege jedes Spielzeug, Papier, Stöckchen mit Hingabe in Einzelteile, habe keinen Jagdtrieb, finde Katzen vermutlich nur blöd, weil die immer wegrennen…und werde regelmäßig vom Wahnsinn heimgesucht: dann gehe es im Tiefflug über die Wiesen, wehe da, es steht ihr einer im Weg!

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Boras Halter wünschten sich für sie ein Heim, wo sie Hund sein dürfe, wo sie einen Platz auf dem Sofa neben Herrchen und/oder Frauchen habe, wo sie nur ganz wenig allein sein müsse, wo sie gerne noch den ein oder anderen 4-beinigen Spielgefährten habe und am besten noch einen großen Garten, den sie dann in Cane Corso-Manier den lieben langen Tag kontrollieren und bewachen dürfe.

Im Juni 2012 traf man sich mit Interessenten in Bremen…und merkte, dass man Bora nicht hergeben konnte. Die Vermittlung wurde daher eingestellt und noch mal alle Energien aktiviert, um eine neue HuTa oder einen Gassi Service zu suchen oder evtl. sogar eine neue Wohnung, die näher an der Arbeitsstelle lag, um Bora über Mittag starten selber betreuen zu können.

Im Oktober 2012 kam dann eine völlig verzweifelte mail der Halter: leider hatte es bei aller Zuversicht und bei allem guten Willen nicht geklappt…. man hatte zwar zwischenzeitlich eine tolle Hundetagesstätte gefunden und war gerne tagtäglich die weite Strecke dorthin gefahren, um Bora gut untergebracht zu wissen, doch so super es dort auch lief… man konnte sich leider nicht 100%-ig darauf verlassen, dass Bora immer hin konnte und meistens kamen die Ansagen so kurzfristig, dass kaum mehr Zeit zum Reagieren blieb…  😥

Die Halter waren im Dauerstress und mussten sich ständig überlegen, wo Bora notfalls hinkonnte. Leider blieben auch bislang alle Versuche, eine alternative Tagesbetreuung zu finden, erfolglos.

Bora suchte also wieder ein neues Zuhause…. noch lieber wäre es den Haltern aber  gewesen, wenn sich eine kompetente und vor allem verlässliche Tagesbetreuung finden würde, damit sie sich nicht von ihrem Liebling trennen mussten!

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Anfang Dezember 2012 dann die nächste Enttäuschung: Obwohl bereits ein fester Termin stand, an dem Bora umziehen sollte, kam dann  doch eine knappe Absage per mail… man könne sie nun doch nicht nehmen.

Doch dann war Bora endlich das Glück hold: ein junger Mann, der bereits zwei Nothunde hatte und zuletzt die wundervolle Bordeauxdogge Sljiva aufgenommen hatte, stöberte – eigentlich nur rein informativ – im Molosserforum, wo Boras Gesuch ebenfalls eingestellt worden war und stieß dabei auf die die quirlige, sportliche CC-Hündin.

Da er nun immer häufiger merkte, dass seine Sljiva älter wird und sein Wunsch nach einem Hund mit etwas sportlichem Potenzial auch etwas größer geworden war, kam dann doch recht schnell die Überlegung auf, ob dieses Power-Paket nicht vielleicht zu ihm und seinen anderen Hundedamen passen könnte.

Vor Weihnachten ging es dann schon zum “Probewohnen” zu der BX Sljiva (das Pfläumchen) und der Mix-Hündin Dana…. und seit dem 3. Januar 2013 war es amtlich: Bora durfte dort bleiben!

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Ihr neues Herrchen schreibt:

Bora war anfangs wohl eine sehr schüchterne Hündin, die nichts kannte und eher ängstlich war.

Das kann man heute von Bora nicht mehr behaupten. Sie ist mittlerweile eine lernfreudige und tolle Hündin, sportlich, gelehrig und manchmal braucht sie sogar eine „klare Ansage“.

Sie versteht sich prima mit den zwei anderen Damen in unserem Rudel und hat sich sehr gut bei uns eingelebt.

Second-Hand-Hund? – Für mich immer wieder!

Anhang 2b Anhang 8

 

Sljiva (sprich: Schliva)

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Bordeauxdogge, kastrierte Hündin, geimpft und gechipt, auf einem Auge blind, 6 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung

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Sljiva (jugoslawisch, zu dt. “Pflaume”) stand im August 2011 zur Vermittlung, weil ihre damalige Besitzerin zuhause ausziehen musste und in ihrer neuen Wohnung keine Hundehaltung erlaubt war. Deshalb war die Hündin vorübergehend bei der Mutter der Halterin untergebracht.

Die wunderschöne Sljiva  ist von Geburt an auf einem Auge fast blind,  was sie aber überhaupt  nicht behindert. Sie hatte nicht nur den bayerischen Wesenstest bestanden, sondern war von der ehemaligen Vorbesitzerin sogar zum Therapie-Hund ausgebildet worden.

Beschrieben wurde das “Pfläumchen” als ruhige Hündin, sie sei kein Kläffer und melde auch keine Eindringlinge. Sie sei extrem anhänglich und eher unterwürfig. Außerdem sei sie extrem kinderlieb und sowohl mit mit Rüden, Hündinnen, als auch Katzen und anderen Kleintieren verträglich.

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Was nun folgte, war eine “etwas ungewöhnliche Vermittlung”, wie Sljivas neues Herrchen beschreibt:

Im Molosserforum hatte ich einen American Bulldog entdeckt, der sehr stark mein Interesse geweckt hatte. Da die Besitzer dieses Hundes leider nicht mehr erreichbar waren, rief ich bei der Molosser-Vermittlungshilfe an (die den Hund ebenfalls online  hatte) und Astrid machte mich auf Sljiva aufmerksam.

Das Vermittlungsprocedere der ehemalige Besitzerin (das Molosserforum war nur die Plattform), war mehr als merkwürdig:

Mitte September 2011 drückte sie mir Sljiva mitten in der Stadt einfach in die Hand, nahm die vereinbarte Vermittlungsgebühr und das war es dann. Keine Fragen, wohin der Hund kommt, wie sein zukünftiges Zuhause aussieht, nichts.  :-?

Sljiva kam offensichtlich aus sehr schwierigen Verhältnissen. Zum Glück hat das aber ihrem sanftmütigen und großartigen Wesen nichts anhaben können. Sie ist eine traumhafte BX-Hündin, die leider in ihrem vorherigen Leben nicht viel Schönes erlebt haben kann.

Gesundheitlich ist dieser freundliche und supersoziale Hund leider eine ziemliche Katastrophe, aber jeder Blick von ihr und jedes Schwanzwedeln lässt mich das vergessen!

Pflaume_Dana

Sie lebt hier total harmonisch mit Dana zusammen, einem kleinen, quirligen, lebhaften, verschmusten und sehr liebenswürdigen Wirbelwind. Auch sie ist natürlich ein Tierschutzhund.  😉

Da ich nun aber immer häufiger merkte, dass meine Sljiva älter wird und mein Wunsch nach einem Hund mit etwas sportlichem Potenzial auch etwas größer geworden ist, habe ich Ende 2012 wieder (und eigentlich nur rein informativ) im Molosserforum “gestöbert”. Dabei bin ich auf Bora gestoßen: eine quirlige, sportliche Cane Corso-Hündin, ein Power-Paket sozusagen.

Doch dazu schreibe ich in Boras Artikel mehr. ;-)

 

Update 21. Januar 2013:
Heute erhielten wir einen Anruf vom neuen Halter, der sich sehr freuen würde, wenn Paco hier einen „Vermittelt“-Thread mit neuen Fotos erhalten würde. Er möchte damit anderen Interessenten für ältere Großhunde Mut machen und zeigen, wie gut sich auch solche Hunde in neue Familien einfügen.

Wir haben daher diese neue Rubrik eingerichtet und warten nun auf Fotos!

Paco

Mastino Napoletano, kastrierter Rüde, gechipt, geimpft und entwurmt, 5 Jahre alt (geb. 2007).

Bei der MVH eingestellt hatten wir Paco im Auftrag von „Besondere Hunde für besondere Menschen“ am 27. Juni 2012…

Der Bursche saß damals schon seit 2 Jahren in Spanien und wartete auf einen passenden Platz bei Rassekennern. Früher lebte er bei einem schrecklichen Besitzer, der ihn und zwei Mastino-Hündinnen zusammen an der Kette gehalten hat. Eine private Tierschützerin befreite ihn aus diesen Missständen und kümmerte sich liebevoll um Paco.

Inzwischen zeigte sich der Rüde recht entspannt und lag mit anderen Hunden auf den Liegen, was vorher unmöglich erschien.

Die Spanier beschrieben Paco als großen Teddy. Nichtsdestotrotz muss man immer damit rechnen, dass sich ein Hund bei neuen Leuten ganz anders verhalten kann, als er sich vor Ort im Tierheim zeigt. Zumal Paco in seinem Leben bisher nicht viel kennengelernt hatte. Er kannte nur die Kette oder das Herumgammeln unter der Sonne Spaniens.

Gesucht wurde ein Einzelplatz (Haus mit Garten bei lieben und erfahrenen Menschen). Alternativ kam aber auch die Vermittlung zu einer souveränen und freundlichen Hündin in Frage. Außerdem sollten in der Familie keine kleinen Kinder vorhanden sein, da Paco die Ruhe und volle Aufmerksamkeit in seinem neuen Zuhause genießen möchte.

Erfahrungen mit der Rasse bzw. eine entsprechende Sachkunde zwingend erforderlich!

MastinoNapoletano_Paco_seitlich

Mittlerweile hatte sich Paco eine Leckdermatitis zugezogen – entweder hatte er Stress oder er litt unter Langeweile. Ein Grund mehr, für ihn endlich eine eigene Familie zu finden!

MastinoNapoletano_Paco_Baum

Update 29. Dezember 2012: Plötzlich ging es ganz schnell… Paco war reserviert und der zukünftige neue Halter wollte demnächst persönlich nach Spanien, um Paco abzuholen!

 

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