HAPPY END! Boerboel Luna › Molosser-Vermittlungshilfe
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HAPPY END! Boerboel Luna

1. Juni 2013

Luna wurde zwar nicht über die MVH vermittelt, doch zeigt ihre Geschichte, dass man nicht so schnell aufgeben sollte, wenn es mit einem Hund nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hatte.

Hier hat ein nicht ganz einfacher Hund ein Top-Zuhause gefunden, bei einer Frau, die trotz aller Probleme nicht aufgegeben hat, die viel an sich und mit dem Hund gearbeitet hat…. und die trotzdem auf ihre ganz eigene Art glücklich mit ihm ist und ihn über alles liebt.

Nehmt Euch also bitte Folgendes zu Herzen:

Erwartet nicht, den perfekten Hund zu finden, der sich problemlos und ohne Rückschläge sofort in Euer Leben anpasst… rechnet (gerade bei kernigeren Rassen und bei erwachsenen Hunden mit entsprechender Vergangenheit) mit Schwierigkeiten… aber lasst euch nicht entmutigen. Kämpft für euren Hund, tut etwas, „arrangiert“ euch…. es LOHNT sich! Denn auch ein schwierigerer Hund kann viele positive Eigenschaften haben, die ihn für seine Menschen, denen er vertraut, extrem liebenswert machen.

Luna

Boerboel Luna 01

Boerboel, unkastrierte Hündin, 10 Monate jung.
Herkunft: deutsches Tierheim

Das schreibt ihr Frauchen im Rückblick:

Ob es wirklich gut ist, einen Vermittlungstext zu Lunchen zu schreiben, wage ich zu bezweifeln. Außer es ist die Intention der MVH, dass sich Hundeliebhaber (wie ich) zukünftig lieber für ein Meerschweinchen entscheiden (wie ich das wohl tun werde).  😀

Mein Lunchen ist auf jeden Fall ein Beispiel, wie eine Vermittlung nicht laufen sollte, obwohl sicher alle Beteiligten die besten Absichten hatten. Wir sind da wohl eher das „Dumm-gelaufen-Beispiel“. 😉 Und trotzdem liebe ich diese durchgeknallte, supersensible und leider überdurchschnittlich wachsame Hunde-Chaotin. Mein Lunchen.

Nun zum Anfang:

Nachdem meine letzte Bullmastiff-Hündin verstorben war und meine Freundin wusste, dass ich wieder einen Bullmastiff haben wollte, bekam ich von ihr einen Anruf, es sei ein 10 Monate alter Bullmastiff im Tierheim abgegeben worden.

Ich sofort hingefahren und mich zu ihr in den Zwinger gesetzt. Sie sah fellmäßig aus wie ein gerupfter Fleckerlteppich und wurde vom Tierarzt der Vorbesitzer auf Pilz behandelt. Außerdem war sie sehr reserviert und sah nicht wirklich nach einem Bullmastiff aus. Aber ein BM-Mix war für mich auch völlig in Ordnung.

Zwei Tage holte ich sie auf eigene Verantwortung (wegen dem angeblichen Pilzbefall) aus dem TH und vergesellschaftete sie zuerst mal mit meinen Katzen.

Da ich – glücklicherweise – den Impfpass nicht richtig lesen konnte, fragte ich im Tierheim nach dem Original-Impfpass. Darin stand dann eine völlig andere Rasse drin, nämlich „Boerboel“. Nun gut, dachte ich, das wird kein soooo großer Unterschied sein.

Bis zum ca. 15. – 18. Monat war es auch kein sooo großer Unterschied zu meinen früheren Bullmastiffs. Aber dann fingen Probleme an, die ich bis dahin nicht kannte und auch nicht einordnen konnte.

Boerboel Luna 02

Eine für mich seltsame Artgenossen-Unverträglichkeit.

Luna kannte viele andere Hunde und verstand sich mit allen sehr gut. Ob groß oder klein, ob Männlein oder Weiblein, ob  kastriert oder nicht.

Bis zum Tag X, als ein neuer Hund dazukam. Den hat sie attackiert und ich verstand nicht, warum. Und nach dem Tag X war es nicht mehr möglich, sie mit fremden Hunden problemlos laufen zu lassen. Alle vorher bekannten Hunde waren (und sind) nach wie vor gar kein Problem.

Ihren (für mein Empfinden) total übersteigerten Wach- und Schutztrieb habe ich ebenfalls nicht verstanden. Ich dachte anfangs wirklich, „sie hat einen an der Waffel“. ;-).

Außerdem hatte sie die hektischen, aufgeregten und überdrehten Wesenszüge von einem Terrier. Zum besseren Verständnis: Zum Bullmastiff kam ich damals, weil mich deren Ruhe und Gelassenheit so fasziniert. 😉

Tja, und nun hatte ich auf einmal eine “Mischung“ aus Fila Brasiliero und Jack Russel.

Lunas Pilzbefall entpuppte sich als Allergie, die „Jack-Russel-Wesenszüge“ als Schilddrüsenunterfunktion und auch sonst hat mein Mädchen bei sämtlichen gesundheitlichen Problemen ganz laut „hier“ geschrien.

Für die bisher entstandenen Tierarztkosten hätte ich mir ganz locker einen schicken neuen Mittelklasse-Wagen anschaffen können. Aber wer weiss, für was es gut war: vielleicht wäre ich mit dem Wagen ja gegen einen Baum gefahren und sie hat mich damit nur vor noch Schlimmerem bewahrt. 😉

Boerboel Luna 03

Es gibt heute (nach sechs Jahren) immer noch Tage, an denen ich mein Lunchen am liebsten einbetonieren, vergiften, erschießen oder sonst was könnte. Aber unter uns und ganz ehrlich… eines könnte ich eben NICHT: sie einbetonieren, erschießen oder vergiften. 😉

Dazu hat sie einfach auch zu viele gute Seiten.

Mein Fazit: Einen Boerboel zu halten, ohne eigenes Territorium und ohne einen extremen Wach- und Schutzhund zu benötigen,  ist mit Einschränkungen der Lebensqualität (für Zwei- und Vierbeiner) machbar. Ich möchte aber jedem dringend davon abraten.

Trotzdem kommt für mich immer wieder nur eine Notnase in Frage. Sofern ich nicht beim Meerschweinchen bleiben sollte.  😀

Allerdings werde ich beim nächsten Mal bei der Auswahl erheblich sorgfältiger vorgehen. Heisst für mich im Moment: der Hund ist mindestens 10 Jahre alt und bestenfalls zahnlos. 😉

Boerboel Luna 04



Weitere Infos:

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