Happy End fuer Holly, Bullmastiff-Rottweiler-Mix › Molosser-Vermittlungshilfe
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HAPPY END! Bullmastiff x Rottweiler Holly

2. Juli 2020

Holly

Bullmastiff-Rottweiler-Mischling, unkastrierte Hündin, 66 cm groß, 40 kg schwer, fast 2 Jahre alt.
Herkunft: Privatvermittlung

Holly suchte dringend ein neues Zuhause, da sie sich nicht mehr mit der vorhandenen Ersthündin verstand und es immer öfter zu ernsten Auseinandersetzungen kam.

Die Althündin war leider nie mit dem Familienzuwachs glücklich und hatte die jüngere Hündin immer weggeknurrt oder sich abgewandt, wenn Holly freundlich ihre Nähe suchte. Die beiden Hündinnen hatten sich miteinander arrangiert, doch irgendwann ließ sich Holly die Maßregelungen der älteren Hündin (insbesondere wenn Futter im Spiel war) nicht mehr gefallen und reagierte mit Angriff.

Seit 11/2019 kam es immer wieder zu gegenseitigen Attacken, bei denen die ältere Rotti-Hündin kräftemäßig immer unterlag und zuletzt sogar chirurgisch versorgt werden musste. Obwohl sie sich gegen die jüngere und kräftigere Holly nicht behaupten konnte, gab sie nicht auf. Schließlich mussten beide Hündinnen im Haus abwechselnd mit Maulkorb versehen werden und durften auch nur noch abwechselnd in den Garten. Die Gesamtsituation für alle (Zwei- und Vierbeiner) war sehr belastend und die Familie befürchtete immer, dass die Mädels durch eine Unachtsamkeit nochmal aufeinander losgehen konnten….und die Althündin womöglich schwer verletzt werden würde.

Was nun folgte, war eine „Blitzvermittlung“:

Wir hatten Holly gerade online genommen, als sich auch schon eine nette, erfahrene Familie aus der Nähe meldete, so dass schon am folgenden Wochenende ein Kennenlerntermin mitsamt persönlichem Vorbesuch der Halter erfolgte. Alles passte wunderbar und nachdem Holly noch ihre Siebensachen im alten Zuhause abholen durfte, ging es auch schon ins neue Zuhause!

Und da niemand es besser beschreiben kann als die Adoptanten, freuen wir uns sehr über dieses ausführliche und liebevolle Feedback:

Liebes Molosser-Vermittlungsteam,

nachdem wir unseren 14-jährigen  Seelenhund Leynes (7 Jahre bei uns – auch ein Secondhand-Hund)  im Juli 2019 nach einem Rückenmarkinfarkt gehen lassen musste, brach unsere Welt zusammen. 9 Monate voller Traurigkeit, Leere, ohne Hundehaare, ohne feuchte Nase, ohne Löcher im Garten usw.…. einfach alles auf den Kopf gestellt.

Durch einen Zufall entdeckte ich in Facebook den Aufruf für ein hundeerfahrenen Interessenten für die Hündin Holly, die wegen mehrerer Beissvorfälle mit der anderen, älteren Familienhündin jetzt ein neues Rudel suchte. Unser Verstand sagte: „Los, es wird Zeit!“ , das Herz brauchte noch einen Ruck. Die Vorbesitzer-Familie konnte gar nicht anders entscheiden und das war wirklich sehr verantwortungsvoll den Hunden gegenüber, auch wenn das Herz blutete und schmerzte. Für uns stand so oder so zum wiederholten Male fest: wenn ein neuer Hund, dann wieder ein Nothund, der ein neues Zuhause sucht. Nach mehreren Mails und dem Ausfüllen des  Selbstauskunftsbogens der Molosser-Vermittlungshilfe hatten wir sehr schnell Kontakt zu den Vorbesitzern und ebenso ein zeitnahes, gutes, ausführliches Kennenlernen der Vorbesitzer mit Holly in beiden Wohnorten. Schnell stand für uns fest, der Verstand hatte Recht: „Es wird Zeit für ein neues Rudelmitglied.“

Holly – die kleine Rumskugel, die Püppi, unser Lieblingshooligan, die Zimtzicke, die Schmusebacke, die Schnarchmaschine –  alles was Holly ausmacht,  passt wunderbar zu uns. Holly hat sich nun nach 12 Wochen hervorragend in unsere Familie und unser Leben integriert, sie passt einfach perfekt! 😀

Da war ja noch was:

Der Secondhand-Hund mit einigen Sachen in ihrem Gepäck – tja, solche lustigen Exemplare landen irgendwie immer bei uns. Man hat mir mal gesagt: „…. es gibt keine Zufälle, alles passiert, so wie es sein soll, zur richtigen Zeit !“

Ach ja, die Sache mit anderen Artgenossen: manchmal zeigt sich deutlich und schnell, dass unsere Fellnasen nichts weiter brauchen in ihrer nahen Umgebung als das menschliche Rudel, und da bitte alles mittendrin und immer dabei . Ebenso ist es bei unserer Holly, sie braucht die anderen Vierbeiner nicht. Kurze Begegnungen sind gut, hier entscheidet immer die Sympathie. Anderen Begegnungen sollte man aus dem Weg gehen, man kennt ja nach und nach die Pappenheimer.

Wer die Rasse kennt, weiss, dass sie einen ausgeprägten Schutz- und Wachhundinstinkt auf dem Grundstück  haben – ist hier überhaupt nicht schlimm; wenn ich es nicht möchte, lässt sie es sofort sein auf Ansage von uns. Ich sage immer: Holly prüft erst einmal ihre Zuständigkeit und da sie aktuell erst 2 Jahre alt ist, meint sie gedanklich – leicht größenwahnsinnig- , sie muss anteilig fast alles übernehmen, akzeptiert aber sofort, wenn wir ihr hier die menschliche Zuständigkeit aufzeigen.

Das Alleinbleiben war überhaupt kein Problem, Holly kennt es bereits und länger wie 4 h ist sie nie allein. Gar nicht so einfach in der vergangenen Coronazeit, da wir alle im Homeoffice waren und Holly sich auch noch als ein vorbildlicher Bürohund zeigte , also mussten wir uns wirklich zwingen, sie mal alleine zu lassen.

Leinenführigkeit: da sind wir ganz stolz auf sie. Sie geht mittlerweile mit viel Training die letzten Wochen perfekt an der Leine , hier in Schleswig Holstein herrscht ja immer Leinenpflicht und zusätzlich ist ja aktuell Setz- und Brutzeit. Jagen möchte sie gerne, darf sie aber nicht…basta! Das Zerren und Ziehen an der Leine konnten wir ihr schnell abgewöhnen. Wenn man Holly fragen würde, war es ja kein Zerren, eher aus ihrer Sicht: „Nee, ich guck schon mal,  ob da vorne was Gefährliches ist…“.

Holly stellte auch gerne anfänglich imaginäre Schilder auf, an jedem Garten, wo ein Hund dahinter war, meinte sie markieren zu müssen… rotzefrech das Fräulein. Also der nächste Punkt, ab auf den Trainingsplan. Ich sage ja: Zuckerbrot und klare Regeln, ohne Lücke. Genau damit kann Holly super umgehen und sich an uns orientieren.

Training: ja, auch Hunde müssen mal in die Hundeschule. Nach langem intensiven Suchen haben wir hier eine Trainerin gefunden, die spezialisiert ist auf charakterstarke Bollerköppe wie Holly. Da wird geübt und geübt, bis die Murmel glüht, aber kein Sitz /Platz /Fuss usw. das kann Püppi perfekt. Neee, Sachen wie Übersprungshandlungen, Reize aushalten usw. usw.  das ist Hollys Thema, ebenso der Umgang und das Begegnen mit nicht so charakterstarken Hündinnen. Für uns heißt es jedes Mal: Hollys Körpersprache studieren und lernen, lernen, lernen. Dann kommt erst das Miteinander verstehen, umsetzen und vor allem das Vertrauen zwischen Hund und Mensch. So auch bei uns. Das Vertrauen wächst jeden Tag mehr, das ist wohl die größte Anerkennung eines Tieres an uns als Mensch. In der Hundeschule die Fellnasen ab 50kg aufwärts,  das ist ihr Kaliber und da bietet sie sich sehr freundlich an… siehe da – die Leitung im Bollerkopp ist doch nicht so lang wie gedacht…*lach*

Sind wir in gänzlich unbekanntem Gebiet, „so what“: dann bekommt sie halt kurzfristig einen Maulkorb auf. Ja, das war ein Spaß, hier den passenden Maulkorb anfertigen zu lassen: man fragte mich beim Halsumfang und Kopfumfang, ob wir einen Bären hätten. 😉 Der Maulkorb dient zur Sicherheit für andere Fellnasen und dass Holly nicht erneut in Schwierigkeiten kommt, sollte z.B. mal wieder ein anderer Hund einfach so respektlos auf sie zupreschen, sie anrempeln usw.  Das mag das Fräulein Holly so gar nicht, wir übrigens auch nicht. :O)

Den Tierarzt haben wir auch schon hinter uns: da Frau Holly ja gerne Rollen macht im Garten,  um sich rumzukugeln im Gras mit ihrem Leichtgewicht,  gab es schnell ein Hämatom an der Wirbelsäule durch eine Betonsteinabsperrung. Tja, das Hämatom drückte wohl so doll auf die Nerven, so dass sie die Rute hängen ließ und Madam konnte weder sitzen noch richtig liegen. Kein Problem beim Tierarzt, sie war so lieb in meinem Arm, Hauptsache schnell weg hier, bevor die lustige Ärztin sich noch komische Sachen einfallen ließ. 😉

Die Püppi ist eine ganz große „Grande Dame“ – meint der Hundepapa. Denn als Frau von Welt in unserem Rudel braucht man ja ein extra angefertigtes Geschirr, neue Halsbänder (na, als Frau braucht man ja viele ….), 3 neue Betten (lt. Hundepapa braucht man in jeder Etage des Hauses eines ….), Kühlmatten für den Sommer,  tausend neue Spiel- und Kausachen …. Gut, dass der Hund hier nicht verwöhnt wird :O)

Alles in Allem – Holly liebt alle freundlichen Menschen und besonders ihr neues Familienrudel. Sie bringt uns täglich zum Lachen, sie ist immer so lustig.  Wir sind den Vorbesitzern sehr dankbar, dass sie uns ihre Holly anvertraut haben, wir stehen immer noch in engen Kontakt, denn hier heißt es absolut nicht: „ aus den Augen, aus dem Sinn“.

Der nächste große Dank von uns geht an das Team der Molosser-Vermittlungshilfe, denn ohne Euch wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Wir wünschen allen zu vermittelnden Fellnasen ein tolles Zuhause auf ewig.

Tja das nennt man dann wohl das Happy END – unsere Herzen  hat Holly im Sturm erobert, auch mit der unumstößlichen Konsequenz von Hundemama Sandra der Holly gegenüber. Sollte Holly wieder einmal auf lustige Ideen kommen,  hat sie sich schnell arrangiert. Dem Hundepapa Markus hatte sie ja so oder so von Anfang an Herzen in die Augen gesetzt. Aber Mama ist sowieso die Beste (Köchin) ….. auch wenn sie manchmal streng ist. 😉

Nun geht es bald ab in den Sommer-Badeurlaub, selbstredend mit Fräulein Hollynski und Family.

Liebe Grüße an alle helfenden, unterstützenden Hände von Sandra und Markus  und unserer Holly

Wir MVH-Mädels freuen uns riesig, dass sich so schnell die perfekte Familie für dieses absolute Notfellchen gefunden hat, bevor im alten Zuhause  Schlimmeres passieren konnte.

Wir wünschen euch auch weiterhin alles Gute! Für Abwechslung, Abenteuer, viel Spaß und jede Menge feuchte Hundeküsse und umwerfende Hundeliebe sorgt Holly ja eh. 😉 

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Hier geht es zum Happy End, Teil 2:
https://molosser-vermittlungshilfe.de/happy-ends/happy-end-bullmastiff-x-rottweiler-holly-teil-2/



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